Nun auch noch die SPD, die sich dem autoritären Verständnis repräsentativer Demokratien anschließt…
Durch das autoritäre Ideal wird ja ein Umfeld geschaffen, in dem die Entscheidungen durch eine elitär verstandene „Weisheit“ gerechtfertigt werden, während die Stimmen und Interessen der Allgemeinheit in den Hintergrund gedrängt werden.
Allein die Vorstellung, dass bestimmte Gruppen besondere Fähigkeiten oder Einsichten besitzen, führt zu einer Hierarchisierung der Gesellschaft, bei der die Autorität und Entscheidungen einer vermeintlichen Elite über den Rest der Bevölkerung gestellt werden.
Dieses Konzept geht davon aus, dass das Volk nicht in der Lage sei, gesund für sich selbst zu sorgen oder wohlüberlegte Entscheidungen zu treffen.
Dabei rechtfertigt ein autoritärer Staat seine Macht oft mit dem Argument, dass er das Wohl der Bürger im Blick hat und sie vor ihren eigenen irrigen Entscheidungen schützen müsse.
Der Glaube, dass die Mehrheit der Menschen irrational oder nicht verlässlich ist, führt zu einer Abwertung demokratischer Prozesse und einer Rückkehr zu autoritären Maßnahmen. Dabei kann auch Zynismus die Akzeptanz von Repression fördern, da die Elite ihren Status als „Schutzschild“ inszeniert.
Doch wer glaubt, dauerhaft die Bedürfnisse und Herausforderungen der breiten Bevölkerung ignorieren zu können, sollte sich nicht wundern, wenn er irgendwann für inkompetent befunden wird, diese zu repräsentieren.