Was die Autorin geflissentlich übersieht, ist, daß die Absage überhaupt nicht an die Hamas adressiert sein soll. Die intendierten Adressaten sind stattdessen:
- die deutsche Öffentlichkeit, der damit zugesichert wird, daß der Rechtsfriede bei uns im Land gewahrt bleibt, und
- diejenigen hierzulande, die sich eben nicht distanzieren, sondern die Hamas aktiv mit Worten und Taten unterstützen. Die, die Bonbons verteilen. Die, die ein Kalifat anstelle dieses Landes verlangen.
Von diesen Personen ist keiner hierzulande weit weg, womit das Argument des Titels obsolet ist. Es geht um die, die nah dran sind, die eigenen Nachbarn und Mitbetroffenen.
es findet auch unter Muslimen in Deutschland keine Urabstimmung über geplante Terrorakte der Hamas statt
Aber es finden Demonstrationen statt, auf denen Terrorakte gutgeheißen werden. Und die damit immer auch die Sorge schüren, daß der nächste Terrorakt hier bei uns stattfinden wird. Wer sich von den Demonstranten ehrlich und glaubwürdig distanziert, gibt zumindest zu verstehen, daß ein solcher Terrorakt wohl nicht von ihm selbst ausgehen wird.
Ich muss mich nicht von der Hamas 'distanzieren'. Die Hamas hasst mich.
Beides hat nun allerdings nicht viel miteinander zu tun - allenfalls, daß unter diesen Umständen eine Distanzierung doch besonders leichtfallen sollte? Warum ist sie trotz oder gerade unter solchen Vorbedingungen zu schwer? Leidet der Sprecher unter dem Haß und würde es bevorzugen, wenn die Hamas ihn lieben und ehren würde?