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  • D.A.Dahl

110 Beiträge seit 19.09.2021

"Souverän erster Ordnung"?

Im Artikel:

Und jeder, der diesen Hinweis auf Hochdruck, Entscheidungszwang und wenig Reflexionsmöglichkeiten voreilig in solchen Fällen als Verteidigungsaktion, als Frontbegradigung oder gar wie die rechtskonservative, mit der Rhetorik der AfD flirtende Neue Zürcher Zeitung als Propaganda-Stück etikettieren möchte, muss sich klarmachen, dass dieses Reden von Limit und Regieren unter Stress keineswegs nur eine Ausrede ist.

Von wegen Ausrede. Das ist die Job Description einer Regierung! Entscheidungsdruck bei unvollständiger Lageinformation, lückenhafter Fachkenntnis, niemand kann die Zukunft vorhersagen, und es gibt viele andere Player auf der Welt, die ihre jeweils eigene Agenda verfolgen. Genau das ist täglich Brot des Regierungskabinetts.
Die Führungsebene jeder großen Organisation hat so ein Arbeitsumfeld.

Mitleid wegen Stress? Hat man Mitleid mit dem Bäcker, weil er Backwaren herstellen soll?
Haben wir mittlerweile vergessen, welche Leistungsanforderungen an eine normale Regierung zu stellen sind?

Zweites Zitat aus dem Artikel

es sind ja tatsächlich die Medien, die in den Verhältnissen der Mediendemokratie über den Ausnahmezustand entscheiden und zum Souverän erster Ordnung geworden sind.

Ist nicht plausibel. Ein Souverän muss frei entscheiden können. Jedoch ist das Personal und die Strategie der tonangebenden Medienhäuser parteipolitisch oder durch Finanzinteressen bestimmt.
Bitte die Souveränität von Heise und TP nicht auf die gesamte Medienlandschaft verallgemeinern ;-) Schön wäre es.

Andersherum: Ein souveräner Staat braucht souveräne Medien.

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