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  • Stephan Geue

mehr als 1000 Beiträge seit 07.08.2011

regelmäßer Zuschauer des schwarzen Kanals?

Ich habe den Schwarzen Kanal in meinem Leben keine 10x gesehen, und die meisten Male waren Pflichtversammlungen während des Grundwehrdienstes.

Also, wie man sich so was "regelmäßig" antun konnte (wollte!) und es irgendwie anders als unterirdisch finden kann, begreife ich nicht. Sudel-Ede strahlte eine solch lupenreine Unfreundlichkeit, Antipathie und Aversion aus... - selbst wenn alles wahr und vollständig gewesen sein sollte, was er gesagt hat, hätten ihm dies viele nicht abgekauft.

Die DDR-Oberen waren so unfähig in der ideologischen Auseinandersetzung, dass ich mich erst nach der Wende kritisch mit dem Kapitalismus auseinandergesetzt habe - und zwar nicht, weil ich unter seine Räder geraten wäre. Der Kampf um die Köpfe wurde langweilig, unsexy, unselbstironisch, verbohrt und nicht zuletzt von Apparatschicks geführt, die sich selbst ziemlich weit von kommunistischen Idealen entfernt hatten.

Jede Interessengruppe, die Propaganda betreibt, macht sich selbst besser, als sie ist, oder andere schlechter, als sie sind. Solches Geschäft kann nur von hässlichen Seelen betrieben werden, und für viele Menschen wird das früher oder später sichtbar. Ich würde sagen, der kritisierte Streifen IST Propaganda, aber so wenige Menschen, wie dabei rebellisch werden, sind ein Zeichen für erfolgreiche Propaganda oder erfolgreiche Massenverblödung.

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