Da wollen wir unseren ehemaligen Richter doch Mal etwas aufklären.
Doch selbst wenn man China misstraut, bleiben die extrem niederen Corona-Zahlen der übrigen (nicht-kommunistischen) Staaten Südostasiens. Es mag sein, dass einige dieser Länder durch ihre Insellage begünstigt werden.
Ja, dann nehmen wir doch einmal eine funktionierende Demokratie, mit freier Meinungsäußerung und freier Presse, wie Süd-Korea.
Die haben praktisch eine Insellage. Wer von Nord nach Südkorea will, der mehr Schwierigkeiten dies zu tun, als damals an der deutsch-deutschen Grenze.
Wer in Süd-Korea einreisen will, der kann dies nur über einen Hafen (Flugzeug o. Schiff) tun. Ohne Visum und triftigem Grund kommt man dort garnicht mehr rein. Aber auch die Leutchen, die dort hinein dürfen brauchen einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 24-Stunden sein darf. Zusätzlich hat sich jeder Einreisende in eine 14-tägige Quarantäne zu begeben. Bei der Überwachung und Nachverfolgung sind unsere koreanischen Freunde äußerst rigoros und machen dabei ausgiebig von Technik gebrauch, die hier nicht nur dem CCC die Haare zu Berge stehen lassen würde.
Trotz allem kämpft man dort regelmäßig mit kleinen Corona-Herden.
In Japan herrscht ein änaloges Vorgehen. Hier kommt man als Ausländer garnicht mehr ins Land.
Doch wenn die Insellage entscheidend für die niederen Corona-Zahlen wäre, ist unerklärbar, weshalb Großbritannien so massiv von der Pandemie getroffen worden ist. Ähnliches gilt für die USA –umschlossen von zwei Ozeanen, nur Grenzen zu Kanada und Mexiko –, Spanien – neben Frankreich und Portugal–, Schweden – mit Grenzen zu Norwegen und Finnland. Auch Italien hat vergleichsweise kurze Außengrenzen.
Eine gruselige Argumentation. Wie wäre es denn einmal mit Reise- und Warenverkehr und die Durchlässigkeit von Grenzen? Als die Chinesen zum ersten Mal zugegeben hatten, doch ein Problem zu haben, gab es schon Fälle in den USA. London ist eine der größen Reise-Hotspots der Welt. Wenn in Süd-Afrika eine neue Variante auftritt, dann werden die Briten die Ersten sein, die davon betroffen sind.
Etliche Grenzen sind auch, wie in Europa, völlig durchlässig.
Und da kommen wir gleich zu unseren Freunden in China. Nein, im Riesenreich läßt sich nicht alles so klar abgrenzen, wie z.B. in Süd-Korea oder Taiwan. Die haben im Süden, Norden und Westen auch ihre langen, grünen Grenzen, über die seit jeher die dort ansässigen Stämme ihren kleinen Grenzverkehr gemacht haben. (Teilweise sind die Grenzen ja sogar umstritten.) Die Nachbarn haben alle ganz ordentliche Fallzahlen bei den Corona-Infektionen, nur China hat nichts.
In der weltweiten Statistik bewegt sich China neben dem Erbfeind Taiwan auf dem Niveau von den Salomenen, Vietnam, West-Sahara, Vanuatu imd Micronesien.
Wer eine Corona-Infektion hat, bekommt nunmal keine grünen Punkte im Gesicht und ist letztendlich darauf angewiesen, dass irgendein offizieller Test oder eine offizielle Stelle die Infektion bestätigt.
Winnie the Pooh will einfach keine Pandemie in seinem Land und deshalb gibt es auch keine, weil man eine totale Kontrolle über die Medien und auch die sozialen Netzwerke hat. Die böse, ausländische Presse hat man schon lange rausgeworfen und auch die WHO durfte da nur am ganz engen Gängelband unterwegs sein. Nicht auszudenken, wenn die einfach einmal Tests an der Bevölkerung gemacht und festgestellt hätten, dass die Pandemie dort immer noch grassiert.
Nein. Wirtschaft und Kontrolle sind dort wichtiger als die Gesundheit des einfachen Hampelmanns. Die Nomenklatur ist auch schon längst durchgeimpft.
Irgendwann ist das Thema sowieso durch oder man schiebt es einfach wieder auf die bösen Weißen.
Warum orientiert sich unser Held eigentlich nicht an Ländern, deren Informationspolitik, PResse und freie Meinungsäußerung, weitestgehend unserem Standard entspricht?
Na, weil da nicht so ein quitischi-buntes Ergebnis dabei rumkommen würde.