Mal angenommen, ein wie vom Autor vorgeschlagener knallharter Lockdown im Januar hätte tatsächlich die Infektionszahlen drastisch gesenkt - was ich nicht glaube. Trotzdem, mal unterstelle, es hätte funktioniert - und dann?
Deutschland ist noch immer das Transitland Nr. 1 in Europa, ist in vielen Bereichen auf Pendler aus den Nachbarstaaten angewiesen. Im Übrigen war das Virus auch im letzten Sommer nicht verschwunden, auch wenn die Regierungspropaganda die heimkehrenden Urlauber für den Anstieg ab Herbst verantwortlich machen wollten. Ein Großteil der ab Herbst registrierten Neuinfektionen ließen sich nicht auf Urlauber zurückführen, die Infektionsquellen müssen also unerkannt im Land gewesen sein,
Ein Virus, das bei vielen Infizierten symptomlos oder mit leichten Symptomen, die man nicht eindeutig diesem Virus zuordnen kann, verläuft, bekommt man nicht mehr weg. Selbst wenn man es weg bekäme, würde es in einem Land wie Deutschland eher früher als später wieder eingeschleppt werden. Man könnte also nach einem wirklich knallharten Lockdown nicht wieder aufmachen, sonst würde man ja "die Erfolge gefährden".
Je härter der Lockdown ist, umso härter müsste der zwangsläufig folgende Lockdown sein, sonst wäre der harte Lockdown ja sinnlos gewesen. Hat man erst einmal mit einem Lockdown angefangen, befindet man sich in einer Endlosschleife, aus der man nicht mehr herauskommt.
Mit jeder Runde in dieser Endlosschleife wachsen schließlich die Kollateralschäden des Lockdowns ebenfalls exponenziell. Schafft man es nicht, aus diesem Teufelskreis auszubrechen, könnten die Lockdowns am Ende mehr Menschenleben kosten als wenn man das Virus frei laufen lassen würde.