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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Journalismus. Prekär geworden er ist

Ein Herz für die Journalisten der heutigen Tage.

Die müssen nicht nur "die Welt" in 5 Zeilen erklären können, weil
immer die Angst umgeht, der Leser/Zuschauer/Zuhörer würde bei
komplexeren Ausführungen einfach abschalten.

Die müssen auch zuerst mit dem Toten sprechen, weil Zeit in der
äußerst schnelllebigen Journalismusbranche scheinbar das wertvollste
Gut geworden ist.

Dann noch die ganze Horde der Freiberufler, bei denen schon ein
großer Teil davon  Artikel am Laufenden Meter produzieren muss, um
über die Runden zu kommen. Da kann Unkenntnis des Sachverhaltes kein
Hinderungsgrund mehr sein.

Und zu guter Letzt die Konzerne und Politiker.
Waren die früher darauf angewiesen, eine gute Presse zu bekommen, ist
es heute umgekehrt. In der Automobilbranche sind die Presserabatte
ein fest kalkuliertes und sicheres Zusatzeinkommen geworden. Wer
kritische Artikel schreibt, der bekommt diesen Bonus gestrichen oder
wird nicht zu den entsprechenden Präsentationen eingeladen. Auch für
die Zeitung selbst ist dies eine Katastrophe, weil dann die teuren
Anzeigenkampagnen ausbleiben. Daher wird seit langem alles behudelt,
was vom VAG-Konzern oder aus Bayern kommt. Den Verriss bekommen nur
die schwachen ausländischen Marken.
Bei den Politikern ist es ähnlich. Keine Homestory, keinen Zugang zum
Flurfunk oder gar Druck von den Medieneigentümern oder Funktionären,
wenn die Linie nicht passt oder die Kumpels nicht so gut dastehen.

Als Krönung kommen dann noch die Foristen, die dann den Journalisten
den Spiegel vorhalten und die starke Divergenz zwischen Anspruch und
Wirklichkeit aufzeigen.

Also Journalisten: Einfach mehr Mut und zur Ehre zurückfinden.
Früher waren die BLÖD-Journalisten für seriöse Verlagshäuser einfach
verbrannt, weil niemand mit diesem Menschenschlag zusammenarbeiten
wollte. Da muss die Branche wieder hin.

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