Da kann man schmunzeln.
Da hieß es zunächst:
"Ein Spiegel-Redakteur [...] lud [...] Leser, die ihm kritische Mails
geschickt hatten, zu einem Dinner ein"
Man sollte meinen, dass da Kritiker geladen gewesen sein sollen.
Offensichtlich waren auch Kritiker geladen, aber auch andere Leute:
"Ein anderer Gast wirft sich für die Redakteure in die Bresche.
Anstatt eine Frage zu stellen, erklärt er, dass Journalisten sowieso
immer subjektiv seien, und ihm auch wichtiger wäre, dass sie eine
klare Haltung hätten, als dass sie akribische Faktenhuberei
betrieben, die sei doch ohnehin langweilig."
Ein Kritiker, der die Kritisierten verteidigt? Hmmm...
Oder:
"Ich zitiere einen Satz aus dem letzten Spiegel, in dem Obamas
Forderung, der syrische Präsident Assad solle zurücktreten, völlig
kritiklos referiert wird, und frage, wieso das Oberhaupt einer
Regierung, die sich für Atombombenabwürfe, den Vietnamkrieg und eine
ganze Reihe völkerrechtswidriger Angriffskriege auf souveräne Staaten
verantworten muss, überhaupt das Recht hat, über das Staatsoberhaupt
von Syrien zu bestimmen, ganz egal, ob es sich dabei um einen
Diktator handelt oder nicht.
Etwa von einem Drittel der Gäste ernte ich Applaus."
Anscheinend gibt es doch Kritiker. Wohl aber eher wenige - auf einer
Veranstaltung, auf der Kritiker geladen sind.
f
Mehr von den geladenen Kritikern:
"Ein weiterer Gast schließt sich spontan an, und wirft dem Spiegel
bei Berichten über Assad Propaganda vor. Nun entsteht ein
regelrechter Tumult, ein älterer Herr erklärt mir, wenn ich Russland
so viel besser als die USA fände, dann solle ich doch dahin ziehen,
obwohl ich die Worte Russland oder Putin gar nicht erwähnt habe."
Also noch ein "Kritiker" oder wie soll man das verstehen?
Von den "Kritikern" gibt es gar nicht wenige:
"Ein anderer warnt gar vor einseitiger prorussischer
Berichterstattung, und eine Frau erklärt, sie käme aus der DDR und
für sie sei der Spiegel, den Westverwandte ihr immer mitgebracht
haben, schon immer der Inbegriff der Meinungsfreiheit gewesen, und
wer das nicht zu schätzen wisse, müsse in Sachen DDR an
Gedächtnisschwund leiden."
Und die "Kritiker" werden immer mehr:
"Statt seiner Spontanreaktion dürfen wir nun seinen Nachbar hören.
Der spricht geschlagene vier Minuten in einem einschläfernden Ton
über das Phänomen, dass Außenstehende immer vermeintlich schlauer als
Insider seien. Diese Aussage wird einem allerdings erst nach vielen
kryptischen Sätzen klar, eine Frage an den Spiegel wird nicht
erkennbar."
Der Spiegel kann sich schließlich gar nicht mehr retten, vor lauter
Kritikern:
"'Aber ich habe die Einladung heute so verstanden, dass wir hier
zusammen kommen, um über unsere Kritik am Spiegel zu sprechen.'
Ein vielstimmiger Protest wird laut. So wäre das überhaupt nicht. Man
sei hier, um sich gemeinsam mit den Redakteuren über den
jahrzehntelangen Erfolg des Spiegels zu freuen und dessen Bestehen zu
feiern, erklärt einer und wird mit Zustimmung und Applaus
unterstützt."
Der arme Spiegel muss sich heftiger Kritik aussetzen:
"Der Spiegel hat mein ganzes Leben begleitet und meine Meinung
geprägt."
Meine Fresse, das scheint ja eine geistige Unzuchtveranstaltung
gewesen zu sein. Der Spiegel reagiert auf Kritik, indem er
Jubelperser als "Kritiker" lädt und sich selbst hinterher auf die
Schulter klopft und sich selbst bestätigt fühlt, dass er doch gute
Arbeit macht. Ich kenne mich zwar nicht mit der SED aus, aber so
ähnlich wird das dort wohl auch gelaufen sein.
Da hieß es zunächst:
"Ein Spiegel-Redakteur [...] lud [...] Leser, die ihm kritische Mails
geschickt hatten, zu einem Dinner ein"
Man sollte meinen, dass da Kritiker geladen gewesen sein sollen.
Offensichtlich waren auch Kritiker geladen, aber auch andere Leute:
"Ein anderer Gast wirft sich für die Redakteure in die Bresche.
Anstatt eine Frage zu stellen, erklärt er, dass Journalisten sowieso
immer subjektiv seien, und ihm auch wichtiger wäre, dass sie eine
klare Haltung hätten, als dass sie akribische Faktenhuberei
betrieben, die sei doch ohnehin langweilig."
Ein Kritiker, der die Kritisierten verteidigt? Hmmm...
Oder:
"Ich zitiere einen Satz aus dem letzten Spiegel, in dem Obamas
Forderung, der syrische Präsident Assad solle zurücktreten, völlig
kritiklos referiert wird, und frage, wieso das Oberhaupt einer
Regierung, die sich für Atombombenabwürfe, den Vietnamkrieg und eine
ganze Reihe völkerrechtswidriger Angriffskriege auf souveräne Staaten
verantworten muss, überhaupt das Recht hat, über das Staatsoberhaupt
von Syrien zu bestimmen, ganz egal, ob es sich dabei um einen
Diktator handelt oder nicht.
Etwa von einem Drittel der Gäste ernte ich Applaus."
Anscheinend gibt es doch Kritiker. Wohl aber eher wenige - auf einer
Veranstaltung, auf der Kritiker geladen sind.
f
Mehr von den geladenen Kritikern:
"Ein weiterer Gast schließt sich spontan an, und wirft dem Spiegel
bei Berichten über Assad Propaganda vor. Nun entsteht ein
regelrechter Tumult, ein älterer Herr erklärt mir, wenn ich Russland
so viel besser als die USA fände, dann solle ich doch dahin ziehen,
obwohl ich die Worte Russland oder Putin gar nicht erwähnt habe."
Also noch ein "Kritiker" oder wie soll man das verstehen?
Von den "Kritikern" gibt es gar nicht wenige:
"Ein anderer warnt gar vor einseitiger prorussischer
Berichterstattung, und eine Frau erklärt, sie käme aus der DDR und
für sie sei der Spiegel, den Westverwandte ihr immer mitgebracht
haben, schon immer der Inbegriff der Meinungsfreiheit gewesen, und
wer das nicht zu schätzen wisse, müsse in Sachen DDR an
Gedächtnisschwund leiden."
Und die "Kritiker" werden immer mehr:
"Statt seiner Spontanreaktion dürfen wir nun seinen Nachbar hören.
Der spricht geschlagene vier Minuten in einem einschläfernden Ton
über das Phänomen, dass Außenstehende immer vermeintlich schlauer als
Insider seien. Diese Aussage wird einem allerdings erst nach vielen
kryptischen Sätzen klar, eine Frage an den Spiegel wird nicht
erkennbar."
Der Spiegel kann sich schließlich gar nicht mehr retten, vor lauter
Kritikern:
"'Aber ich habe die Einladung heute so verstanden, dass wir hier
zusammen kommen, um über unsere Kritik am Spiegel zu sprechen.'
Ein vielstimmiger Protest wird laut. So wäre das überhaupt nicht. Man
sei hier, um sich gemeinsam mit den Redakteuren über den
jahrzehntelangen Erfolg des Spiegels zu freuen und dessen Bestehen zu
feiern, erklärt einer und wird mit Zustimmung und Applaus
unterstützt."
Der arme Spiegel muss sich heftiger Kritik aussetzen:
"Der Spiegel hat mein ganzes Leben begleitet und meine Meinung
geprägt."
Meine Fresse, das scheint ja eine geistige Unzuchtveranstaltung
gewesen zu sein. Der Spiegel reagiert auf Kritik, indem er
Jubelperser als "Kritiker" lädt und sich selbst hinterher auf die
Schulter klopft und sich selbst bestätigt fühlt, dass er doch gute
Arbeit macht. Ich kenne mich zwar nicht mit der SED aus, aber so
ähnlich wird das dort wohl auch gelaufen sein.