pmeyer08 schrieb am 02.12.2022 17:23:
Dietrich2389 schrieb am 02.12.2022 16:43:
Naja, das ist eine ideologische und geostrategische Frage.
Für Kiew sind die Menschen der Krim frei, wenn sie von Kiew regiert werden.
Für Moskau sind die Menschen frei, wenn sie von Moskau regiert werden.
Jetzt stellt sich die Frage, in welchem Land die Krimbewohner, die zu großer Mehrheit Russen sind, ihre Vorstellung von Freiheit am meisten wiedererkennen. Die Ukraine kann es meines Wissens nicht sein, da seit 2014 die russische Sprache im Amtsgebrauch und in den Schulen verboten ist und zudem Gesetze russischstämmige Ukrainer zu Bürgern zweiter Klasse einstrufen, indem sie nicht die gleichen Wählerrechte genießen und ihre Kultur im öffentlichen Leben unterdrückt wird. Da fällt die Wahl "Russland" nicht schwer.
Man stelle sich vor, die Bundesregierung würde den Sorben die eigene Sprache verbieten und ihre Wählerrechte beschneiden. So was geht doch nicht in einer Demokratie.Demzufolge ist Freiheit, mein Leben selbstbestimmt zu gestalten, ohne Sanktionen des Staates, solange ich das Glück eines anderen nicht zerstöre. Die Ukraine sagt zum Westen, ich bin eine Demokratie. Doch das ist ein Trugschluss. Zeige mir, wie du mit deinen Minderheiten umgehst und ich sage dir, ob du Demokratisch bist.
Der Begriff der Freiheit ist ganz offensichtlich mit dem der "richtigen" Herrschaft verbunden. Frei ist demzufolge der, der sich von den richtigen Leuten vorschreiben lassen muss, was er zu tun oder zu lassen hat.
Und wenns ganz schlimm kommt, muss man sein Leben für seine Freheit opfern. Selbstverständlich passiert auch das nicht freiwillig.
Für den Normalbürger kann man hier Janis Joplin zitieren: "Freedom's just another word for nothing left to lose? " Aus Sicht der herrschenden Schicht sind Auswüchse wie das Ius primae noctis und gelebte Willkür genau das, was Freiheit zu einer süßen Frucht macht.