Lordcommander schrieb am 01.07.2023 15:15:
Es gibt in der Geschichte viele Erklärungsmuster, was der Mensch ist.
Und waren sie damals tief davon überzeugt, dann der Mensch Fluide ist, aus Lehm gebaut oder später pure Mechanik, dann wieder ein Gemisch, später ist das Gehirn ein Computer und man kann mit bunten Bilder Gedanken sehen.Und immer wurden dazu Golems oder Schachtürken gebaut, Computer ersonnen und Programme geschrieben.
Nie hat es den Menschen wirlich erfasst. Er war dann doch anders.
Nun also die KI.
Es wird nicht mehr danach gestrebt, den Menschen nachzubauen, sondern eine Art Übermensch soll das tegeln, wo der Mensch versagt.Die Probleme der Welt sind zu komplex geworden, als das der Mensch sie lösen wollte. Also muss das Superhirn her.
Es wird zu der einzigen, großen Hoffnung.Es ist nicht schwer zu orakeln, dass dieses genauso scheitern wird, wie alles vor ihm.
All diesen Dingen fehlt etwas.
Menschlichkeit
Das ist doch gerade das Problem mit der KI. Sie ist verdammt menschlich, da sie nicht nur vom Menschen trainiert wird, sondern oft auch noch den Menschen lernt. Sie ist so etwas wie ein interaktives Archiv der Menschlichkeit, mit allen schönen und schlechten Seiten. Wir können über die KI als Proxy viel über uns selbst erfahren, wenn wir dazu bereit wären.
Die KI nur als Arbeitsplatzkiller zu sehen ist viel zu kurz gedacht. Aus heutiger Sicht ist das verständlich, aber die Zukunft steht vor der Tür. Die KI wird unsere Gesellschaft verändern, wahrscheinlich sogar umstürzen, so wie die Industrielle Revolution neue kulturelle, soziale und politische Strukturen erschaffen hat. Die Sorgen, die wir uns heute darüber machen, werden nichts mit den tatsächlichen Problemen in der Zukunft gemein haben. Wer sorgt sich denn heute noch über das Schicksal der Weber oder Hufschmiede?
Wir sollten uns mehr über visionäre Möglichkeiten von Zukünften Gedanken machen und unsere Entscheidungen daran festmachen, und uns nicht an morgen schon überholten Kriterien abarbeiten.