Das ist eine hypothetische Frage die dazu dienen soll, die Absurdität des Bildungssystems deutlich zu machen. Gäbe es diese Option tatsächlich würden sich nach meinen bisherigen Erfahrungen nicht wenige Schüler:innen dafür entscheiden, lieber ohne jegliche Kenntnis aber mit einer hervorragenden Note aus der Schule zu gehen. Mit anderen Worten: die Schule wird nicht als Ort zur Vermittlung von Kenntnissen und Fähigkeiten wahrgenommen, sondern als ein Ort, bei dem man bewertet und schlimmstenfalls abgestempelt wird.
Das wäre ja nichtmal schlimm, wenn es sich denn konstruktiv verbinden ließe: wer fleißig ist, seine Hausaufgaben macht und aufmerksam dabei ist, bekommt nicht nur eine gute Note, sondern hat auch noch Freude am lernen und bekommt Wissen vermittelt.
Das ist aber nicht mehr so: da sich die Note im wesentlichen aus den schriftlichen Leistungen zusammensetzt (weil diese im Zweifel als objektiv und verifizierbar gelten) wird ausschließlich für die Klausuren und Prüfungen gelernt und direkt im Anschluss alles „gelernte“ wieder verdrängt, um Platz für die nächste Klausur oder Prüfung zu machen.
Freude am Lernen ist unerheblich, das vermittelte Wissen wird zum lästigen Hindernis (je mehr es zu wissen gibt, desto mehr kann man falsch machen) und nicht prüfungsrelevante (aber durchaus bildungsrelevante!) Inhalte werden mehr oder weniger aktiv ignoriert—wenn sie nicht sowieso den Kernfächern geopfert wurden.
Und dann wundern sich Politik und Wirtschaft, wenn für die Arbeit und das (selbstorgsnisierte) Studium untaugliche junge Menschen herauskommen, die keinerlei Interessen und brauchbare Kompetenzen aber absurde Gehalts- und Freizeitvorstellungen haben?