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  • Klongeiger

485 Beiträge seit 02.01.2016

Re: Wie soll das funktionieren?

Grober_Unfug schrieb am 10.12.2024 18:43:

Die Ergebnisse sind meist hinsichtlich des Inhalts lehrreicher als sich selbst Stunden lang mit dem (meist grauenvoll langweiligen) Rohmaterial herum zu schlagen.
Gut abgeschrieben mit gezielt eingebauten Grammatik- und Rechtschreibfehlern versehen - genügt meist eine halbe Stunde wo sonst mehrere Stunden sinnlos verbraten würden. Zeit für Musik, Mathe oder Physik...

… und da zeigt sich das ganze Elend der Schule sogar generationenübergreifend. Hier wurde der Sinn von Hausaufgaben schon von der Elterngeneration nicht erfasst. Wohlgemerkt, ich meine das in keinster Weise als Vorwurf an den Verfasser, sondern an unser Bildungssystem. So wie es im Moment gestaltet ist, ist diese Herangehensweise durchaus sinnvoll, weil man das Klassenziel erreicht: eine gute Note.

Wozu man überhaupt in Deutsch Aufsätze und Erörterungen schreiben können muss erschließt sich eben nicht so ohne weiteres. Außer, man akzeptiert die ebenso komfortable wie sinnfreie Erklärung: weil es in den Prüfungen gefordert wird.

Ob die Lehrkräfte das selbst nicht wissen oder nicht verstehen, dass man den Sinn auch mal erläutern muss damit die Schüler:innen die Aufgabe auch als zielführend wahrnehmen statt sie als lästige Notwendigkeit abzuarbeiten (und da ist eine KI sicher nicht das sinnloseste Hilfsmittel, da lerne ich wenigstens prompten) kann ich nicht beurteilen.

Aber es sollte einen dann nicht verwundern, dass mittlerweile Kinder in der Grundschule Burnout-Symptome zeigen: wir alle wollen, dass unsere Handlungen und Aufgaben sinnvoll sind. Eine Tätigkeit auszuüben, deren Sinn wir nicht erkennen können halten wir nur eine befristete Zeit durch, nämlich solange die Hoffnung lebt, dass wir den Sinn noch erkennen werden. Sobald klar wird, dass es keinen Sinn gibt und die Personen, die mir die Aufgabe gegeben haben diesen Sinn selber nicht kennen beschreiten wir den Weg zur Depression.

Früher hätte man gesagt, es tötet den Geist oder die Seele. Dagegen half dann etwas erbauliches. Religion oder Kunst, ein Lesekreis oder wenigstens ein Hobby. Da hat man freie Wahl und kann sich selber aussuchen, was sinnvoll ist.

Heute suchen aber die Eltern ihren Kindern die Hobbies aus, weil manche Sachen sich im Lebenslauf besser machen als andere. Und Leistungssport klingt eben besser als Briefmarkensammeln. Selbstoptimierung ab dem Kindergarten. Wenn ich heute Kind wäre hätte ich vermutlich auch Burnout.

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