Ansicht umschalten
Avatar von B.Eckstein
  • B.Eckstein

mehr als 1000 Beiträge seit 05.03.2000

Kulturelle Aneignung ist zumeinst sehr einseitig

Da wird beispielsweise den weissen Frauen das Tragen von Dreadlocks oder Heidi-Braids verboten. Was ist mit den Schwarzen Frauen, die sich die Haare glätten lassen? Oder der japanische Salaryman, der in einem westlichen Anzug herum läuft? Wo soll man hier Grenzen ziehen? Muss man das überhaupt? Ich glaube, nein, das wäre grundfalsch.

Bei materiellen Dingen wie den Benin-Bronzen ist es IMHO einfach. Gebt sie zurück. Wenn die gesitig-kulturellen Führer aus Benin meinen, sie brauchen keine kulturelle Repräsentation, dann ist dies deren Entscheidung und das Zeuchs kann zurück. Das ist zwar wirklich schade, denn kultureller Austausch ist IMHO eine der wichtisten Dinge um sich kulturell weiter zu entwickeln. Aber gut, es gibt wichtigeres.

Warum soll überhaupt verboten werden, von anderen Kulturen zu lernen? Oder noch nicht mal drüber dikutieren? das übernehmen aus anderen Kulturen ist seit jahrtausenden ein Treiber der kulturellen Weiterentwicklung.
Hätten wir nicht die Aquädukte und Thermen der Römer übernehmen dürfen?
Oder dürfen wir in chinesischen Restaurants nicht mehr mit Stäbchen essen?
Darf mich ein Schwarzer in Harlem "Weissbrot" nennen oder ist das nicht auch Diskriminierung?
Da lassen sich 100.000e Beispiele finden, eines sinnloser als das andere, aber alle mit der gleichen Begründung.

Bloss weil Kultur B etwas von Kultur A übernommen hat, spricht doch niemand Kultur A deren "Erfindungs"-Anspruch ab.

Ob ich es nun "kulturelle Aneignung", "identitare Bewegung" oder "Cancel Culture" nenne, alles basiert auf Intoleranz und Ungleichbehandlung, sprich Diskriminierung. Und sie merken es oft noch nicht mal.
Etwas mehr Toleranz und Gelassenheit würde allen Beteiligten gut tun.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten