Baukasten schrieb am 03.03.2023 13:30:
Ein Forencheck ist ja an und für sich nicht schlecht. Dieser allerdings schon.
Zum frei werdenden Methan beim auftauen des Permafrostbodens wurde nichts substanzielles zu möglichen Abbauprozessen geschrieben. Welche Untersuchungen gibt es denn da?
Vor einer Weile hat man zum Beispiel festgestellt, dass Methan, welches vom Meeresboden aufsteigt nahezu vollständig zersetzt ist bevor es an der Wasseroberfläche ankommt.
Dafür muss es sich aber im Meerwasser lösen, damit die Bakterien es zersetzen können. Das funktioniert nur bei kleinen Lecks. Solche Mengen, wie sie bspw. bei den Lecks von Nordstream frei wurden, blubbern in die Atmosphäre, bevor sich ein nennenswerter Antril im Meerwasser lösen kann.
Gibt es sogar Dokus bei den Öffis zu. Auch finden sich nach Ölunglücken z.T. weniger Rückstände des Öls im Wasser als vermutet, da es von Bakterien zersetzt wurde.
Auch das gilt nur für kleine Mengen, siehe die massiven Ölverschmutzungen nach der Explosion von Deepwater Horizon.
Es gibt also Bakterien, die Methan und auch Öl und Plastik zersetzen! Ein guter Forencheck hätte an dieser Stelle mitteilen können wie der Stand der Forschung hierzu bei frei werdendem Methan aus Permafrostböden ist.
Ich fürchte, auch da entweicht weitaus das meiste in die Atmosphäre, und nur ein ganz kleiner Anteil kann zersetzt werden.
Wenn ich das richtig sehe ist ein weiterer Klimawandel Richtung Erwärmung auch nicht sofort zu stoppen, selbst wenn die Menschheit ab sofort keine fossilen Energieträger mehr verbrennen würde. Soweit mir bekannt lässt sich ein weiteres Auftauen des Permafrostbodens nicht verhindern. Da wäre es doch hilfreicher Zukunftsszenarien zu betrachten, die nicht nur den Weltuntergang voraus sehen.
Es hilft aber auch nichts, die Dinge schönzureden.
Zum Thema Wälder als Kohlenstoffsenken in der Vergangenheit gibt es auch nette Artikel in der Spektrum. Auch gibt es die Überlegung, dass große Waldgebiete das lokale Klima so beeinflussen, dass es mehr regnet. Was eventuell zu weniger Bränden führen könnte.
Wenn die Redaktion meinen Beitrag „checkt“ möchte ich nach dem lesen dieses Checks klüger sein und nicht nur nochmal die Meinung erfahren.
Danke