Ich denke nicht, dass allzu viele Lehrer ihre Noten nach Haarfarbe vergeben.
Okay - Notenvergabe ist das einzige, was in der Welt wirklich zählt?
Ich weiß ja nicht... Aber ich erinnere mich, Sie halten mich ja auch für dumm. Vermutlich zählt die Auffassung, Freundschaft und Gemeinschaft könnten unter Umständen weitaus wesentlicher für ein gesundes Aufwachsen sein als Schulnoten, zu dieser spezifischen Dummheit.
Die Frage ist: Wie wird dort im schulischen Bereich mit dem Phänomen umgegangen?
Wie wird mit dem Phänomen umgegangen, wenn ein Kind morgens nach dem Hellwerden etwas zu essen sucht und dann in den Tagebau oder zum Ziegelschleppen geht, um zum Unterhalt seiner Familie beizutragen? Ach, das ist sicher auch wieder meine spezifische Dummheit, daß ich nicht ausblenden kann, daß das immer noch für viele Kinder weltweit ganz normal ist, daß sie arbeiten müssen, statt "in die Schule zu gehen".
Und es ist sicher eine ganz besonders große spezifische Dummheit, zu bemerken, daß nicht alle Menschen für alles gleich gut geeignet sind und manche mit unserem enggefassten Bildungsmodell tatsächlich nicht ganz so perfekt zusammenpassen, während das Ziegelschleppen ihrem Bewegungsdrang ein Stück weit ganz ordentlich entgegenkommt. Aber das ist ja ganz und gar pfui-bah - etwas positives daran sehen, daß Kinder nicht auf dem Hosenboden sitzen, sondern arbeiten!
Daß man unterscheiden könnte zwischen dem Ausbeutungscharakter ihrer Tätigkeit, der alles andere als gut ist, und dem körperlichen Anspruch ihrer Tätigkeit, der zu ihrem Wesen passt... ach mei, das wäre ja Differenzieren - Dummheit par excellence, nicht wahr?