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mehr als 1000 Beiträge seit 27.05.2021

Re: Kindermärchen

Mal ein krasses Beispiel: Wenn jemand dutzende Male dem Waterboarding unterzogen wird, dann wird er wahrscheinlich physiologische Reaktionen zeigen, wenn die Wärter ihn wieder abholen (z.B. erhöhter Herzschlag; höherer Blutdruck; Schweißausbruch), begleitet von bestimmten emotionalen und kognitiven Vorgängen (Angst, Verzweiflung, Gedanken an Suizid). Das wäre wahrscheinlich um ein Vielfaches konsistenter als die Beschreibung von ADHS.

Einen Trigger wie Waterboarding würde ich so einordnen wie das fehlende Bein in meinem Eingangskommentar. Bei ADHS und anderem es vermutlich eher so, dass mehrere Faktoren in unterschiedlicher Weise miteinander korrespondieren, dass sie kaum fassbar sind.

Sollte man also von einem Waterboarding-Syndrom sprechen und dessen Symptome (psychologisch-psychiatrisch) behandeln – oder den Menschen besser erst gar nicht foltern?!

Im Unterschied zu Waterboarding ist bei ADHS nur sehr bedingt bekannt, was genau zum zugehörigen Symptomkomplex führt. Das mit der Einschulung, der Örtlichkeit und sonstigen sozio-kulturellen Faktoren aus dem Artikel sind nur statistische Größen. Sie lassen zu einem gewissen Grad eine Aussage zu, hinterlassen allerdings ein Epsilon mit all jenen Fällen, die ganz anders funktionieren.

Ernsthaft? Sollen wir psychiatrische Diagnosen aus Kinderbüchern ableiten?!

Warum nicht? Aus alten Büchern lässt sich sehr viel ableiten. Teilweise hatten sie auch den Zweck, dass man bestimmte Verhaltensweisen daran festmacht und Dritten auf diese Weise beschreiben konnte, um was es genau geht. Du darfst nicht vergessen, dass Lesen und im Volk zirkulierende Bücher erst seit ca 200 Jahren zum Standard gehören. Davor war das meiste gereimt und wurde (zb auch in Darstellungen) überspitzt dargestellt, damit es sich die Leute besser merken konnten.

Wofür stehen dann Hänsel und Gretel? Rotkäppchen? Dornrößchen? Und die sieben Zwerge?!

Mach dich bitte nicht lächerlich. Nicht jede Geschichte enthält ein Krankheitsbild, manchmal aber lassen sich aus Hinweisen (zb auch bei biografischen Erzählungen) konkrete Krankheitsbilder ableiten.

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