Stephan Schleim schrieb am 09.09.2021 13:21:
In aller Kürze: Das ist schon ein sehr schräger Vergleich. Der Körper braucht Wasser, um lebenswichtige Vorgänge am Laufen zu halten.
Tja, und Nahrung auch. Trotzdem sterben 13% aller klinisch behandelten mager Süchtigen.
Jetzt könnte man sagen, die Gesellschaft ist Schuld, auf Grund des Schönheitswahn. Unsere Gesellschaft sagt, nur wenn man dünn ist, ist man schön. Eine gesellschaftliche Mode Erscheinung also.
Und ich sage Ihnen nein. Weil das Problem der Magersüchtigen nicht ist, dass sie denken, ich muss schlank sein, damit ich schön und beliebt bin und esse deshalb nichts mehr.
Ihr Problem ist, das ihre Selbstwahrnehmung gestört ist. Selbst wenn sie nur noch ein Gerippe sind, finden sie sich im Spiegel als Fett und übergewichtig.
Und jetzt komme ich zur ADHS. Sie sagen, die Diagnostik würde sich an Gesellschaftlichen Normen und Werten orientieren.
Das würde aber voraussetzen, das wir ADHS'ler nur einfach eine andere Vorstellung von Normen und Gesellschaft haben.
Das es etwas willentlich, anerzogen, beeinflussbar oder modischen Zeitgeist unterliegt.
Wäre es sonst, nun ja, dann müsste ich mich doch nur einfach an die Gesellschaft anpassen. Problem gelöst.
Dummer Weise ist bei ADHS'lern die Impulskontrolle sowie die Reizwahrnehmung gestört.
Auf gut deutsch. Stecken sie nen ADHS'ler in jede Gesellschaft oder Zeit Epoche ihrer Wahl, er wird an Ecken.
Es hat aber an und für sich nichts mit der Gesellschaft zu tun... Verstehen sie?