Stephan Schleim schrieb am 07.09.2021 23:42:
Das widerspricht sich doch gar nicht, im Gegenteil ist es ein Zusammenhang: Ob jemand (noch) in der Lage ist, sein Leben zu leben, hängt natürlich mit den individuellen Fähigkeiten und den gesellschaftlichen Erwartungen zusammen.
Mit den Gesellschaftlichen Erwartungen kaum. Als Beispiel, wenn jemand Angst vor Wasser hat und deshalb nichts trinkt, Stirbt er. Ob die Gesellschaft erwartet, das er trinkt um zu überleben, kann Gesellschaftlich erwartet sein, oder auch nicht. Trotzdem ist er gestorben. Das zeugt recht deutlich das es nichts damit zu tun, lediglich ist es das die Gesellschaft es erwartet, das man etwas trinkt, damit man nicht verdurstet.
Ein konkretes Beispiel aus meinen Lebensbereich, also als ADHS'ler. Unsere heutige Gesellschaft geht davon aus, das man sich beim Autofahren Achtsam ist, das kein Unfall passiert und andere zu Schaden kommen. Ein Unfall passiert hin und wieder. Wenn aber jemand innerhalb drei Wochen, drei mal einen Totalschaden hat, weil er ein Vorfahrtschild übersieht, oder ein anderes Auto, weil seine Aufmerksamkeit auf einen Vogel gerichtet ist, hat das auch nichts mit Gesellschaftlichen Normen zu tun.
Wenn die gleiche Person jedoch kein Problem damit sich drei Stunden beim zocken vorm PC zu hocken, ohne einen Fehler zu machen, hat er keine Probleme konzentriert zu sein, also liegt es auch nicht an seinen Fähigkeit...
Die Person hat also Probleme seine Konzentration geziehlt auf eine Sache zu richten, nicht die Fähigkeit sich selbst zu konzentrieren.
q.e.d 😁 auch was Fähigkeiten angeht
Und zur Sache krank oder Störung, ich persönlich gebrauche lieber krank. Störung wird meiner Erfahrungen oft mit Schwäche verwechselt. Krank ist einfach deutlicher mit "andauernde Abweichung" Assoziiert. Laut Definitionen ist beides richtig, das eine halt einen sachlicheren touch. Als selbst betroffe, kann mir auch niemand vorwerfen, ich würde eine Gruppe stigmatisiert, denn das tue ich somit selbst 🙃