hdwinkel schrieb am 14.08.2024 19:38:
Hagjo1 schrieb am 14.08.2024 19:25:
Was lohnt sich für ein überfallenes Land mit diesen Anspruch in seiner aktuellen Lage denn dann mehr? Vielleicht klingt der obige Schlusssatz des Artikels für mich deshalb falsch, weil er meine Frage dazu nicht mitdenkt?
Die Ukraine wurde überfallen, soweit so schlecht.
Und trotzdem bedeutet der Krieg für die Ukraine, auch unter diesen fürchterlichen Bedingungen, eine Kosten-Nutzen Rechnung anzustellen, anzustellen zu müssen.
Einen göttlichen Opferbonus, so sehr er der Ukraine gegönnt sei, gibt es nicht.
Die Welt funktioniert weiter in Begriffen wie Ziele, Zielerreichung, Gewinne, Verluste.
Einfach, weil alle anderen, Verbündete, Gegner, selbst Unbeteiligte in diesen Begriffen denkt.
Für mich zählt z.B. die Kategorie Menschenleben zu den wichtigsten, noch vor der Kategorie Sieg, bzw. Niederlage.Wie auch immer, unter dem Strich wird die Ukraine sich an ihrem eigenen Ziel messen lassen müssen, ob sie ihre eigenen Gebiete befreien kann.
Hat die Kursk-Offensive dazu einen signifikanten Beitrag geleistet?
In ein paar Wochen wird man das vielleicht bereits wissen. Aber so richtig glauben selbst die eigenen Verbündeten nicht daran.
Am Ende steht bei dir singemäß der Satz:
"Ob sich am Ende der Vorstoß für die Ukraine lohnt darf bezweifelt werden!"
Für mich gehört allerdings auch eine Antwort auf die Frage dazu:
"Was lohnt sich denn dann?"
Für mich erscheint der Vorstoß sehr wohl lohnenswert, wenn er dazu führt, dass Putin seine Garantie gegenüber den Wehrpflichtigen zurücknimmt, immer mehr russische Bürger sich darüber bewußt werden, dass sie an Fakten zur Lage nur mit Hilfe eines VPN-tunnels gelangen, und sich die russische Armeeführung wieder mal als völlig inkompetent erweist.
Nichts, was Putin stürzen könnte, aber ein Schritt dahin.
Und nochmal: Was lohnt sich denn sonst?
Oder anders gefragt: Wer kann beurteilen/anzweifeln, ob sich der Vorstoß gelohnt hat, ohne zu sagen, was sich denn in der jetzigen Lage mehr lohnen würde ?