Mit dem zweiten Angriff auf die Ukraine 2022 pokerte Putin hoch: Sieg oder Untergang.
Seit Ostern 2022 ist klar, dass er den Sieg verpasst hat. Die Hälfte des besetzten Gebietes wurde ihm ruckzuck wieder abgenommen, es blieben rund 20 Prozent übrig.
Danach Setzte Putin nur noch auf Zerstörung: Seine Soldaten erobern Steinwüsten, eben das, was vom Artilleriebeschuss übrig ist. Und seine Soldaten müssen oft zu Fuß gegen westliche Artillerie und westliche Raketenwerfer antreten – pro Quadratkilometer sind es 4.000 tote russische Soldaten. Die Frontverschiebung ist nur in extremer Nahaufnahme sichtbar: Hier eine Baumreihe, dort eine Straße, nach Monaten dann ein unbewohntes Dorf. Hochgerechnet auf die Ukraine sind das 250 Jahre Krieg mit 28 Millionen toten russischen Soldaten. Kann also nicht funktionieren.
Bei Kursk sieht man jetzt wieder, was man bei der Rebellion der Wagner-Söldner schon sah: In Russland ist nichts mehr übrig. Keine Soldaten, keine Panzer, keine Transportfahrzeuge. Die gerade mal 3.000 urkainischen Soldaten rücken einfach so 35 Kilometer vor, sie werden nur durch Drohnen und hier und da von einem einsamen Hubschrauber angegriffen. Nichts Ernstes.
Jetzt sind natürlich bekanntermaßen 70.000 russische Soldaten unterwegs und teils schon in der Oblast angekommen. Aber es ist wohl keine einzige intakte Einheit dabei. Hier 100, dort 250 Soldaten, herausgelöst aus einer Einheit, ohne Verbindung untereinander, ohne Ortskenntnis, ohne schwere Waffen – und oft ohne Motivation.
Putins Einsatz ist der Untergang Russlands, er setzt alles auf eine Karte.