Xergon! schrieb am 10.09.2024 02:03:
Defacto bedeutet die Vertreibung der Russen vom Territorium der Ukraine doch, dass die 'wahren Ukrainer' im Zuge der Vertreibung die 'Russen-Ukrainer' bzw inzwischen 'Neu-Russen' ebenfalls vertreiben werden.
Die russische Propaganda wirft der Gegenseite gern vor, was sie selber macht:
«Russland hat systematisch versucht, die ukrainische und die krimtatarische Identität auszulöschen, indem es den Gebrauch der ukrainischen und der krimtatarischen Sprache in der Bildung, in den Medien, bei nationalen Feierlichkeiten und in anderen Lebensbereichen einschränkt oder verbietet. Die religiösen und kulturellen Bräuche werden unterdrückt. Ausserdem wurden Teile der angestammten Bevölkerung gewaltsam von der Krim vertrieben, während russische Zivilpersonen neu angesiedelt werden»
https://www.amnesty.ch/de/laender/europa-zentralasien/ukraine/dok/2024/zehn-jahre-unterdrueckung-auf-der-krim
Und wenn wir uns kurz erinnern, gab es zwei Gründe für diesen Krieg: Nato-Osterweiterung, und den 8-jährigenBürgerkrieg.
Nein, das sind einige der Rechtfertigungen Russlands. Der Bürgerkrieg war 2021 doch bereits fast beendet!
Zwischen 2014 und 2021 ist die Anzahl der zivilen Todesopfer auf unter ein Hundertstel zurückgegangen!
2014 2.084
2015 954
2016 112
2017 117
2018 55
2019 27
2020 26
2021 19
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1285135/umfrage/getoetete-zivilisten-im-russland-ukraine-konflikt/
Zivile Todesopfer gab es nach Angaben der OSZE auf beiden Seiten etwa gleich viele und die starben zum größten Teil im Kreuzfeuer.
Etwa die Hälfte der 2021 gestorbenen Zivilisten waren Opfer von Landminen in den von russischen "Separatisten" kontrollierten Gebieten.
Die "Osterweiterung" betraf Russland bis 2022 fast nicht. mit dem Eintritt Finnlands hat sich die Grenzlänge zur NATO fast verdoppelt und die Ostsee ist jetzt bis auf Russland reines NATO-Gewässer:
https://www.nato.int/nato_static_fl2014/assets/pictures/images_mfu/2023/12/stock/231220-borders.png
Zum Thema Völkerrecht: Mr. Evil Putin hat ja mehrfach auf eine Antwort bestanden, wie das Völkerrecht nach dem Kosovo-Sündenfall auszulegen sei aus Sicht der westlichen 'Regelanwender und -ausleger'.
Whataboutismus.