jungspund schrieb am 09.09.2024 12:20:
Wer kann, der lebt in der Gegenwart und hat Handlungsoptionen.
Wohl wahr. Und wenn er es gut kann, dann bedenkt er die Folgen und schafft Optionen sein Handeln abzusichern.
Die Aufforderung von Melnyk an Scholz, in dem Gespräch mit der Berliner Zeitung meine ich seinen Namen vernommen zu haben, Sondierungsgespräche zu führen, lässt auf welche heutigen Handlungsoptionen sowohl der Ukraine als auch von Deutschland einen Rückschluss zu?
Einen der höchsten Repräsentanten Deutschlands in der heutigen Gegenwart zu Sondierungsgesprächen aufzufordern hat schon eine gewisse Chuzpe. Wir erinnern uns an die, aus der in der damaligen Gegenwart lebend, öffentlich getätigte Äußerung von der "beleidigten Leberwurst". Wir erinnern uns an die Handlungen, Aussagen der deutschen Politik und Öffentlichkeit, die dazu führten, dass Russland sich im Krieg mit dem Westen (einschließlich Deutschland) sieht. Und die deutsche Außenministerin sich wohl auch so äußerte.
In der heutigen Gegenwart hat Deutschland keine Chance mehr Sondierungsgespräche zu führen, gar einen Friedensprozess anzustossen. In der damaligen Gegenwart hätte man diese Handlungsoption vielleicht gehabt. Man wollte aber "Russland besiegen". In der heutigen Gegenwart muss man mit den in der damaligen Gegenwart wahrgenommenen Handlungsoptionen leben. Man ist raus und "kann" nicht mehr - und, nicht auf der Reservebank sitzend, sondern für den Rest der Saison gesperrt, hat man eben keine Handlungsoption.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (09.09.2024 13:14).