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  • DcPS

mehr als 1000 Beiträge seit 19.02.2018

Definitionen können mächtig daneben liegen. Realität ist der Maßstab.

Die der Apartheid ist ungeeignet. Die Älteren wie ich erinnern sich noch an die tatsächliche Apartheidpolitik in Südafrika: Verdrängung der Ureinwohner aus den von weißen gut nutzbaren Gebiete, Besitzwegnahme aus willkürlichen Gründen, staatliche Diskriminierung nach Hautfarbe. Das ganze verbandelte Systemwirken also.
Vergleiche ich das mit dem Westjordanland, sehe ich etwas anderes. Da werden nur in ganz begründeten Fällen - in aller Regel aus Sicherheitserwägungen heraus - Enteignungen durchgeführt. Es gibt keine Reservate wie in Südafrika. Gegründete Siedlungen konzentrieren sich auf unbebautes Land, auf Höhenlage am Golan, um Wege an der Grenze zu überwachen und Verteidigungslinien und Meldestellen zu bekommen. In wechselseitigen Besiedlungsgebieten (lange lebte man da friedlich nebeneinander) entstanden Sperrbereiche, um Juden und Palästinenser strikt auseinanderzuhalten. Ob diese Anlagen in jedem Einzelfall das mildeste Mitrel darstellen, bezweifle ich - zumindest ist eine solche Lösung dem Bau der Brrliner Mauer gleichzusetzen und zumindest provozierend in der Wirkung.
Tatsächlich gelingt es aber so, schwere Straftaten zu verfolgen, die immer wieder vorkommen. Ursache für diese ist religiöser Fanatismus, der primär von palästinensischen Nationalisten ab ca.1910 ausging und von sich geschichtlich dort dadurch aufkommenden Gegenbewegungen erwidert wurde. Nicht staatlich organisiert, aber mangelhaft staatlicherseits bekämpft - wahrscheinlich weil man gute und willige Grenzverteidiger brauchte?
Man kann dieses Nichterkennen als Fehler dem Staat anlasten - aber nicht von einem Vorsatz ausgehen (eher von einer Befangenheit in religiöser Verstrickung mit seiner Geschichte - die Religion hielt in der Welt verteilte Juden als Volk zusammen).
Hinzu kommt, das in Israel selber Palästinenser sogar Vorrechte genießen (kein Militärzwang).
So kann man zwar von einer Teilung der Palästinenser in Terroristisch-Kriminelle und Normale sprechen, was aber der allgemeinen Diskriminierung nicht entspricht, die Apartheid ausmachte (da waren bestenfalls einzelne Stammesführer als Absprechpartner "berechtigt", angesehen zu werden).
Ja, einzelne Handlungen gegenüber Terroristen und Kriminellen sind - ähnlich wie Polizeiübergriffe in Amerika - unmenschlich. Das die juristisch fixiert ist, dürfte nach meinem Wissen nicht gegeben sein. Eher haben sich lokal Netzwerke von Nationalisten gebildet, die dann im Apartheidsinn gewirkt haben. Den Staat trifft dann Schuld, wenn er nach deren Anzeige nicht handelte. Das müßten geprüft werden, neutral ermittelt. Ob das in verfeindeten Lagern objektivierbar ist?
Fazit: Manche Merkmale mögen scheinbar formell vorliegen, der Staat hat sich da herauszuhalten versucht, trotz 11 Kriegen oder mehr, die er führen mußte.
Es gab verwerfliche Handlungen in lokalen Strukturen, eher nicht staatlicherseits. Das Existenzrecht von Israel hat die Wektgemeinschaft anerkannt, damit sich Selbserhaktungsmaßnahmen nachvollziehbar. Die Gefahr eines Genozids bestand nie: es sind extremistische Einzelmeinungen, alle Palästinenser töten zu wollen.
Lassen wir die Schule im Dorf, vergleichen wir Südafrika mit Israel direkt, und wir sehen die Unterschiede. Eine Fehldefinition darf nicht zu ungerechtfertigten Beschuldigungen führen.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (30.04.2024 14:26).

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