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  • Trent

mehr als 1000 Beiträge seit 24.07.2001

Raketenabwehr technisch völliger Unsinn

und ineffektiv.Es ist den USA bisher noch nicht ein einziges Mal
gelungen, eine Rakete mit unbekanntem Kurs abzuschießen. Die ganze
Idee dieser Raketenabwehr ist nicht
minder utopisch als das SDI-projekt von Reagan. Weshalb das dennoch
verfolgt wird: Um künstlich Absatzmärkte für Rüstungsindustrie zu
schaffen, welche amerikanische Wirtschaft stimulieren sollen, nach
dem Dot.com-boom kommt der staatlich verordnete Bumm!-Rüstungsboom:


"Einleitung
Alle Kriege, zumindest in unseren Zeiten, sind letztlich als Wahnsinn
anzusehen. Das gilt in einem ganz besonderen Maße für jene auf dem
Balkan, deren Voraussage in den 80er Jahren und auch noch 
    unmittelbar nach der Wende in Mittel-
und Osteuropa nur Kopfschütteln ausgelöst hätte.
Wie aber kommt es heute noch zu solchen barbarischen
Auseinandersetzungen in einer sich als zivilisiert bezeichnenden
Welt? Wie kann es geschehen, dass Menschen, die über Jahrzehnte
friedlich 
    zusammengelebt haben, auf einmal
einander Gewalt antun? Wie kam es zu jener mehr als zehn Jahre
dauernden jugoslawischen Tragödie?
Geht man diesen Fragen intensiver nach, dann stellt sich heraus, dass
dieses Blutvergießen keinesfalls nur eine Folge der dortigen
ethnischen Gegebenheiten war. Auch mit der wechselvollen Geschichte 
    dieses Landes hat es nur bedingt zu
tun. Vielmehr hängt es entscheidend mit bestimmten ökonomischen und
monetären Gegebenheiten und Fehlentwicklungen zusammen, die auch in
früheren Zeiten und an anderen Orten zu 
    Bürgerkriegen oder
grenzüberschreitenden gewaltsamen Auseinandersetzungen führten.
Bevor wir uns mit diesen speziellen Gegebenheiten in Jugoslawien
näher befassen, sollen darum einige Gedanken zu den angesprochenen
wirtschaftlichen Gründen für Frieden oder Krieg vorausgeschickt 
    werden. 2. Ungerechtigkeit und
Unfrieden in der Geschichte   [Übersicht]
So weit wir wissen, war das Auf und Ab der Kulturen und Epochen immer
wieder von Kriegen begleitet. Liest man manche Geschichtsbücher, dann
scheint die Entwicklung der Menschheit oft nur aus einer 
    Kette von Kriegen zu bestehen, von
Kriegen, bei denen es vor allem um die Eroberung von Land und
Bodenschätzen ging, um die Beherrschung wichtiger Handelswege und
ganzer Völker. Verständlich, dass die Humanisten und 
    Aufklärer der beginnenden Neuzeit
immer wieder die große Hoffnung formulierten, dass fortan alle
Menschen durch den technischen Fortschritt zu Wohlstand gelangen und
im "ewigen Frieden" (Kant) miteinander 
    leben könnten. Und die Klassiker des
Liberalismus entwickelten die dazu passende Vorstellung von einem
ökonomischen Interessenausgleich zwischen den Individuen auf freien
Märkten. Bei ihrem Modell einer 
    Marktwirtschaft versäumten Adam Smith
und die anderen liberalen Klassiker aber darauf zu achten, dass allen
Menschen der Boden und seine Schätze zu gleichen Bedingungen
zugänglich werden. Und indem sie das Geld als 
    ein bloß neutrales Tauschmittel
betrachteten, übersahen sie, dass mit dem Geld auch eine strukturelle
Macht verbunden ist, die auf den Märkten die Menschen immer wieder in
Ärmere und Reichere spaltet.
Während sich aufgrund dieser Gegebenheiten in wenigen Händen große
Geld- und Sachkapitalvermögen akkumulierten, vor allem durch die
Wirkungen von Zins und Zinseszins, entstand im 19. Jahrhundert auf 
    der anderen Seite ein armes
Industrieproletariat. Trotz vielfältiger technischer
Arbeitserleichterungen, die hundert Jahre vorher kaum vorstellbar
waren, kam es zu keiner allgemeinen Ausbreitung des neuzeitlichen 
    Wohlstands. Neben der wachsenden
Kluft zwischen Reichtum und Armut wiederholten sich immer wieder
Krisen und Konjunktureinbrüche, deren Folgen überwiegend von der
Mehrheit der abhängig Beschäftigten zu tragen waren.
Zu solchen Einbrüchen kam es vor allem dann, wenn sich während der
Hochkonjunkturphasen so viel Kapital gebildet hatte, dass sich
infolge sinkender Zinsen seine Verwertungsmöglichkeiten 
    verschlechterten. Die Folge waren
sogenannte Reinigungs- oder Gesundschrumpfungskrisen, die zu einer
partiellen oder breiteren Vernichtung von Kapital bzw. zumindest
einer deutlichen Unterbrechung der Kapitalbildung 
    führten. Damit konnten die Zinsen
wieder steigen und die Konjunkturzyklen von neuem beginnen – bis zur
nächsten Krise. Doch nicht nur durch die allgemeinen
Wirtschaftskrisen und zivilen Kapitalvernichtungen wurde 
    immer wieder Raum für neue
Investitionen und Geldanlagen geschaffen, sondern auch durch
marktfremde Güterproduktionen wie vor allem die Rüstung und noch mehr
natürlich durch kriegerische Zerstörungen.
Eine andere Möglichkeit, Raum für neue Investitionen zu schaffen, war
die Herrschaftsausweitung der europäischen Länder auf die übrige
Welt, vor allem im Zuge kolonialer Eroberungen in Übersee, die 
    gleichzeitig mit der Ausnutzung
billiger Rohstoffquellen und Arbeitskräfte sowie der Ausweitung der
Absatz- und Wachstumsmärkte verbunden war.
Konjunkturen – Krisen – Kriege
Kapitalbildung und Kapitalvernichtung  [Übersicht ]
Für diese vorbeschriebene Kette zinsbedingter Krisenzeiten mag ein
Artikel Zeugnis geben, der im Dezember 1988 von der deutschen
Kundenzeitschrift "Sparkasse" veröffentlicht wurde, und zwar 
    als Nachdruck eines Beitrags aus der
gleichnamigen Zeitschrift des Sparkassenverbandes aus dem Jahre
1891(!) Dieser also vor mehr als einhundert Jahren geschriebene
Artikel befasste sich mit dem Trend sinkender 
    Zinsen gegen Ende des 19.
Jahrhunderts und seinen Hintergründen, die er wie folgt erklärte:
"Die Ursache für das Sinken des Zinsfußes wird vorzüglich darin
gefunden, daß die besonders rentablen Kapitalanlagen großen Maßstabes
heute erschöpft sind und nur Unternehmungen von geringer 
    Ergiebigkeit übrig bleiben." Und um
den damals auf drei Prozent gesunkenen Zinssatz vor einem weiteren
Fall zu bewahren, müßten – so hieß es weiter – "... die neuen Länder,
beispielsweise Afrika, sehr 
    rasch durch europäische Kapitalien
erschlossen werden, damit einem solchen Sinken begegnet werde." Doch
da auch das die sinkende Zinsentwicklung nicht umkehren könne,
schließt der Artikel aus der 
    Sparkassenzeitung mit folgender
inhaltsschwerer Aussage: "Nur ein allgemeiner europäischer Krieg
könnte dieser Entwicklung Halt gebieten durch die ungeheure
Kapitalzerstörung, welche er bedeutet."
Dieser Schluß scheint ungeheuerlich! Aber er ist – wie wir wissen –
seit 1891 zweimal in Erfüllung gegangen: Zwei "allgemeine europäische
Kriege", die man sogar weltweit ausdehnen konnte, 
    haben dem Sinken des Zinsfußes nicht
nur jeweils Halt geboten, sondern den Zinsfuß auch erneut auf
lukrative Höhen angehoben!




In welchem Maße bei diesen beiden großen Kriegen und den ihnen
nachfolgenden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts allein für
die direkten Kriegskosten Kapital vernichtet wurde, geht 
         aus der neben- stehenden
Tabelle hervor. [2]
Dabei sind in diesen Milliardenbeträgen, angeführt in Werten von
1995, die Ausgaben für den anschließenden Wiederaufbau noch nicht
einmal einbezogen. 
         Diese Wiederaufbaukosten
schlagen sich dann über Jahre hinweg als positive Größen in den
Sozialprodukten der Länder nieder, wobei man die zwangsläufig großen
Wachstumsraten des Wiederaufbaus dann stolz 
         als ‘Wirtschaftswunder'
feiert.


Auf die Zusammenhänge zwischen Krieg und Zinshöhe hat auch der große
englische Dichter George Bernhard Shaw während des Zweiten Weltkriegs
aufmerksam gemacht: "Ich verabscheue den Krieg und sehe 
    keinen Unterschied an
Grauenhaftigkeit zwischen den Bombardierungen Londons, Neapels und
Kölns. Sie alle sind abscheulich für mich. Damit stehe ich nicht
allein. Alle Kapitalisten, die ich kenne, hassen den Krieg 
    genau so wie ich. Anzunehmen, dass
einer von uns wohlüberlegt ein angezündetes Streichholz in ein
Pulvermagazin schleudern würde, damit der Zinssatz um zwei oder drei
Prozent steigt, ständen in krassestem 
    Widerspruch zur Natur des Menschen
und zu den nackten Tatsachen ... Und trotzdem folgt auf zweieinhalb
Prozent mit der gleichen Gewißheit Krieg, wie die Nacht dem Tag
folgt." [3]
Und der schweizerische Theologe Karl Barth hat diese Beziehungen
zwischen Zins, Kapital und Gewalt auf folgenden Nenner gebracht: "Wo
nicht der Mensch, sondern das zinstragende Kapital der 
    Gegenstand ist, dessen Erhaltung und
Mehrung der Sinn und das Ziel der politischen Ordnung ist, da ist der
Automatismus schon im Gang, der eines Tages die Menschen zum Töten
und Getötetwerden auf die Jagd schicken 
    wird." [4]
Doch trotz all dieser Erfahrungen und Warnungen blieb das
zinstragende Kapital auch nach dem zweiten Weltkrieg weiterhin das
'goldene Kalb', um das sich alles Wirtschaften drehte, auch wenn man
manche 
    Rüstung durch andere letztlich
fragwürdige Investitionen und Produktionen ersetzen konnte und manche
kriegerischen Auseinandersetzungen alten Stils durch ein ständiges
Wirtschaftswachstum, das in vielen Fällen zu 
    einen Krieg gegen die Natur
ausartete.
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