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Bericht über weitere CIA-Verbrechen, auch auf Diego Garcia

SPIEGEL ONLINE - 26. Dezember 2002, 17:51
URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,228490,00.html

Anti-Terror-Krieg
 
Hinter dem Stacheldraht der CIA

Die US-Zeitung "Washington Post" erhebt schwere Vorwürfe gegen die
CIA. Mit Schlafentzug würden Geheimdienstler die Gefangenen gefügig
machen, verletzten Terroristen würden Schmerzmittel vorenthalten. Wer
nicht kooperiere, würde an Länder übergeben, die für Folter
berüchtigt seien. 

Washington - Unscheinbar schimmern die Container in der afghanischen
Wintersonne, eine gesichtslose Siedlung wie auf einer Großbaustelle
irgendwo in der Welt. Lediglich die dreifache Stacheldrahtssicherung
und die schwer bewaffneten Wachen deuten darauf hin, dass die freie
Welt an den Blechwänden endet, dass hier andere Gesetze gelten als
außerhalb des streng gesicherten Komplexes. 
 
Die Blechbehälter in einer abgelegenen Ecke der US-Basis Bagram bei
Kabul enthalten die menschliche Beute, die den US-Militärs im Krieg
gegen den Terror am wichtigsten ist: Hochrangige al-Qaida-Funktionäre
und Taliban-Kommandeure. Die Bedingungen, unter denen die Gefangenen
hier gehalten werden, haben offenbar mit dem eines normalen
Gefängnisses wenig gemein, wie die US-Zeitung "Washington Post" in
ihrer Donnerstagsausgabe enthüllt. Laut dem Bericht, an dem auch der
Watergate-Enthüller Bob Woodward mitarbeitete, ist das Camp eine
Vernehmungshölle, in der die Gesetze der westlichen Strafjustiz nur
wenig wahrnehmbar sind. 

Der Container-Knast ist eines der Vernehmungszentren, durch dessen
Arbeit sich die Amerikaner Aufklärung aus der Welt des Bösen
erhoffen. Ein anderes Camp liegt in Diego Garcia, einer Insel im
indischen Ozean, die das US-Militär von den Briten geleast hat. Wer
hier eingeliefert wird, hat wenig zu hoffen und nichts zu lachen:
Alle von den Reportern der "Post" interviewten Geheimdienstler
verteidigten den Gebrauch von Gewalt, um Informationen aus den
Gefangenen heraus zu pressen. 

Wer nicht kooperiert, so schreibt die "Washington Post" müsse für
Stunden stehen oder wird mit grellem Licht vom Schlafen abgehalten.
In anderen Fällen seien mutmaßlichen al-Qaida-Mitgliedern schwarze
Kapuzen oder geschwärzte Brillen aufgesetzt worden, unter denen sie
stundenlang in schmerzhafter Körperhaltung hätten ausharren müssen.
Dem mutmaßlichen Terror-Kommandeur Abu Zubaida, der bei seiner
Festnahme eine Schusswunde erlitt, entzogen die Beamten laut dem
Bericht immer wieder Schmerzmittel, um ihn zum Reden zu bringen.
Mittlerweile sei Zubaida kooperativ. 

Wer sich dennoch hartnäckig weigert, den Mund zu öffnen, wird an
Beamte von befreundeten Ländern abgegeben, einige Gefangene seien an
Geheimdienste anderer Staaten übergeben worden, deren Foltermethoden
von der US-Regierung und von Menschenrechtorganisationen dokumentiert
seien, berichtete die Zeitung weiter. Vernehmer aus Staaten wie
Jordanien, Ägypten und Marokko erhielten die Gefangenen zusammen mit
einem Fragenkatalog, den sie dann abarbeiten müssten. Mit welchen
Methoden, spielt eine untergeordnete Rolle. "Wir treten die Antworten
nicht aus den Gefangenen heraus", zitiert das US-Blatt einen
CIA-Offiziellen. "Wir übergeben sie an andere Länder", deren Beamte
dann die Drecksarbeit vornehmen sollten. 

Die Behandlung beginne oft schon bei der Gefangennahme durch
US-Militärs. Gefangene würden geschlagen. Einige seien in Zellen
verbracht worden, die aussahen, wie in einem Land, das für seine
brutalen Vernehmungsmethoden bekannt war. Andere wurden stundenlang
von Frauen verhört, eine für die aus der Männerwelt der Taliban
stammenden Offiziere besonders erniedrigende Behandlung. 

Gefangene, die zur Zusammenarbeit bereit waren, seien mit
körperlichen Wohltaten, vorgetäuschter Freundschaft, Respekt,
kultureller Feinfühligkeit und in einigen Fällen mit Geld belohnt
worden. 

Kürzlich gab das US-Militär bekannt, dass es strafrechtliche
Ermittlungen wegen des Todes zweier Gefangener auf der Bagram-Basis
eingeleitet habe. Ein Sprecher der Basis teilte der "Post" mit, dass
die Gefangenen eines natürlichen Todes gestorben seien. 

"Es gab die Zeit vor dem 11. September", zitiert das US-Blatt einen
hochrangigen CIA-Offizier, "und es gibt die Zeit danach. Wir haben
die Samt-Handschuhe weggepackt." 
----------------------------- Zitat-Ende

Die CIA unterhält offizielle Büros mit Duldung der Deutschen
Regierung und deutsche Dienststellen arbeiten mit ihnen zusammen und
liefern ihnen Inforamtionen uws. zu! Da kann ich nur ausrufen: Aber
die Zigaretten-Mafia, die wird mit größtem Aufwand verfolgt!

online-surfer
<signatur>
Ich entbinde hiermit alle Admins und Website-Betreiber von ihrer sog.
"gesetzlichen Fürsorgepflicht" und übernehme selbst die volle
Verantwortung und Haftung für alle meine Beiträge.
</signatur>
http://ulrich-online.org/



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