Michael Karl schrieb am 01.05.2023 12:20:
Also nach meinem Verständnis, ist Pipelinegas nicht ganz so umweltschädlich wie LNG, da es nicht so stark komprimiert werden muss wie LNG. Auch entfällt natürlich das Schweröl, das zum Betreiben der Tanker genutzt wird. Natürlich ist auch beim Bau der Pipelines viel CO2 angefallen, aber im Gegensatz zu den LNG-Terminals und den benötigten neuen Tankern sind die Pipelines schon da.
Ja, das habe ich auch so gelesen.
Erdgas lässt sich bei Umgebungstemperatur unter Druck nicht verflüssigen (es ist da oberhalb von seinem kritischen Punkt). Methan hat einen Siedepunkt von -162°C, es wird zum Verflüssigen auf diese Temperatur gekühlt; die Kryokühler dafür verbrauchen viel Energie. Vergleichbar mit dem bekannten flüssigen Stickstoff, der hat einen Siedepunkt von -196°C.
Im Tanker wird das flüssige Methan dann in gut wärmeisolierten Tanks gelagert. Und normalerweise nicht zusätzlich gekühlt, es verdampft also immer was. Halbwegs moderne Tanker verbrennen das verdampfende Methan immerhin mit als Treibstoff im Motor und sparen damit Schweröl ein.
Beim Entladen wird das Methan dann wieder verdampft, also erwärmt, und in die Pipelines geleitet.
Energetisch ein ziemlicher Wahnsinn. Bei Pipelines braucht man hingegen "nur" Verdichter/Kompressoren, die die Strömungsverluste in der Pipeline ausgleichen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (02.05.2023 11:39).