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  • tertium non datur

mehr als 1000 Beiträge seit 03.05.2001

OT: Marcus Matthias Keupp von der ETH Zürich

meint übrigens, dass Putins "Gas nur gegen Rubel" v.a. rhetorischer Natur ist:

[...] Herr Keupp, Wladimir Putin will Gaslieferungen an „feindliche Staaten“ wie Deutschland nur noch gegen Rubel bereitstellen, was bezweckt er damit?

Ich würde das zum einen als verbale Intervention bezeichnen. Das ist etwas, was zum Beispiel Zentralbanken gerne machen. Mario Draghi hat sich 2012 hingestellt und den berühmten Satz „Whatever it takes“ ausgesprochen. Er hat es nur durch diesen Satz geschafft, den Eurokurs zu stabilisieren. Und mit dem Rubel ist jetzt etwas Ähnliches passiert. Also nur dadurch, dass Putin das gesagt hat, hat sich der Rubel-Kurs schon etwas stabilisiert. Das ist die eine Seite, diese verbale Intervention.

Bisher sind die Lieferverträge in Euro und Dollar, was steckt noch dahinter?

Der größte Markt für Rubel ist in Moskau, abgerechnet werden müssten diese Transaktionen letztlich immer bei der russischen Zentralbank. Das heißt, das ist der Versuch, die Sanktionen gegen die Zentralbank zu umgehen, deren Euro-Reserven im Ausland eingefroren sind. Aber jetzt muss man auch bedenken, dass die Lieferverträge für Gas, teilweise sehr langfristig sind. Also man darf sich das jetzt nicht so vorstellen, dass man quasi auf dem Wochenmarkt geht und sagt, heute brauche ich so und so viele Kubikmeter und das kaufe ich jetzt mal schnell, sondern das sind Verträge, die laufen teils über 10 oder 15 Jahre. Und die sind in Euro und US-Dollar verhandelt. Wenn er das durchsetzen will, dann müsste er vertragsbrüchig werden. Ich kann mir nicht vorstellen, wie das funktionieren sollte. Deswegen würde ich es eher als verbale Intervention bezeichnen. [...]

- https://www.tagesspiegel.de/politik/abschied-vom-modernen-russland-militaeroekonom-sieht-bei-putin-oekonomischen-selbstmord/28196134.html

Der Rest des Interviews ist auch recht interessant...

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