Die fünf wichtigsten LNG-Märkte in Asien sind Japan und China mit über 100 Mrd. m3 pro Jahr, Südkorea mit 55-60 Mrd. m3, Indien mit 35-40 Mrd. m3 und Taiwan mit 25 Mrd. m3. Die Hauptlieferanten für Asien sind Australien, das 100 % seiner Ausfuhren verkauft, gefolgt von Katar mit 72-75 % der Lieferungen, Malaysia mit 100 % der Ausfuhren und den USA. Hier ist die Substitution für die USA, 2019 gingen etwa 55 % der Lieferungen nach Asien, 2020 43 %, 2021 etwa 40 %, 2022 werden es wahrscheinlich 35 % sein.
LNG-Exporteure aus dem Nahen Osten, Australien und Asien haben langfristige Verträge mit den fünf größten Verbrauchern in Asien geschlossen, und die Nachfrage aus China und Indien steigt. Aus diesen Regionen können in den nächsten drei Jahren keine LNG-Lieferungen nach Europa gehen - das ist sicher. Der einzige wachsende Überschussmarkt, der das LNG-Angebot ausgleichen kann, sind die USA.
Aus den USA könnten in den Jahren 2022-2023 zusätzlich 20 Mrd. m3 Gas nach Europa geliefert werden, und zwar über den Stand von 2021 hinaus. Das günstigste Ergebnis ist ein Angebot von bis zu 50 Mrd. m3 im Jahr 2023, verglichen mit 25,6 Mrd. m3 im Jahr 2020 und 31 Mrd. m3 im Jahr 2021. Realistischer ist ein Ergebnis von 45 Mrd. m3, das durch die Kapazität der LNG-Terminals in Europa und die Anzahl der verfügbaren Gastanker, die alle ausgelastet sind, begrenzt ist.
Die Pipeline bringt Gas aus Aserbaidschan (13,4 Mrd. m³), Algerien (21 Mrd. m³) und Libyen (4,2 Mrd. m³) mit Lieferungen nach Italien nach Europa, Russland nicht mitgerechnet. Außerdem werden 5,1 Mrd. m3 über Rohrleitungen aus dem Iran in die Türkei geliefert,
Zusammengefasst:
Ost- und Westeuropa nehmen maximal 30 Mrd. Kubikmeter über die Pipeline auf, Russland ausgenommen. Das Exportpotenzial ist hier begrenzt.
Die LNG-Lieferungen ohne die USA belaufen sich auf 90 Mrd. m3, wobei das Exportpotenzial begrenzt ist.
Ohne die USA und Russland nimmt Europa bei einem Jahresbedarf von 320-350 Mrd. m3 höchstens 120 Mrd. m3 Gas auf, was eine Lücke von mindestens 200 Mrd. m3 pro Jahr ergibt, die von den USA und Russland geschlossen wird.
Die Obergrenze für Lieferungen aus den USA im Jahr 2023 liegt bei 50 Mrd. m³ (realistischer sind 45 Mrd. m³).
Die Energielücke beträgt mindestens 150 Mrd. m³, die nur von Russland geschlossen werden kann. Russland schließt jetzt mindestens 200 Mrd. m3 (Pipeline und LNG)
Die Abhängigkeit von russischem Gas kann frühestens 2035 beseitigt werden, indem der Gasverbrauch um 120 Mrd. (minus 20 %) gesenkt und die Lieferungen um 80 Mrd. gegenüber 2021 erhöht werden, von denen die USA 50-60 Mrd. abfangen können.
https://spydell.livejournal.com/2022/03/28/
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