Tuko2000 schrieb am 02.04.2022 12:18:
Dann haben 10 Terminals in einem Jahr. Wenn die BRD das selbst in die Hand nimmt haben wir ein Terminal in 10 Jahren mit der zehnfachen Summe der veranschlagten Kosten, was dann wegen Mängeln eh nicht ans Netz gehen kann. Willkommen in Dumm-Land...
Oder Russland könnte die Terminals bauen. Erfahrung haben die auch mit vorzeitig fertig gestellten Großprojekten, wie die Krimbrücke oder die LNG Terminals in Sibirien.
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1147190.energiemarkt-auch-russland-setzt-auf-fluessiggas.html
Ein Konsortium um das größte private Energieunternehmen in Russland, Novatek, hat mit massiver staatlicher Unterstützung dort eine LNG-Verflüssigungsanlage errichtet. Die an der Börse notierte Novatek ist auf Gas spezialisiert und auch in Deutschland aktiv. Der Bau der Anlage und des dazugehörigen Hafens kostete umgerechnet die gigantische Summe von mehr als 22 Milliarden Euro. Der Komplex fördert und verflüssigt seit Ende 2017 rund 16 Millionen Tonnen Gas pro Jahr. Das LNG wird mit eigens hierfür gebauten, eisbrechenden Flüssiggastankern zu Kunden in Europa und vor allem in Asien verschifft.
2019 legte Flüssiggas um 12,5 Prozent auf 359 Millionen Tonnen zu. Shell erwartet bis zum Jahr 2040 eine Verdoppelung der globalen Fördermenge. Als Grund nennt der britisch-niederländische Energiekonzern in seinem »LNG-Ausblick 2020« die steigende Nachfrage durch eine wachsende Weltbevölkerung mit steigendem Lebensstandard. Gerade die schlechte Luftqualität in vielen Metropolregionen dieser Welt befördere den Einsatz von Gas, das weit geringere Emissionen als Kohle verursacht. Auch die neue Wasserstofftechnologie könnte die Nachfrage nach Gas zumindest vorübergehend erhöhen.
China und Indien haben ehrgeizige Umrüstungsprogramme ihrer Kohlekraftwerke gestartet. Auch andere Länder in Südostasien setzen verstärkt auf Erdgas. Die Energieversorgung Japans und Südkoreas basiert ohnehin schon zu hohen Anteilen auf LNG. Aufgrund fehlender eigener Förderstätten und ihrer Insellage sind diese auf eine Belieferung durch LNG-Tanker angewiesen
Durch den Export von LNG wird Russland außerdem mehr Devisen einnehmen, um den Fortgang weiterer Projekte zu ermöglichen. Begonnen haben bereits die Arbeiten an einem zweiten LNG-Terminal, das an die 20 Milliarden Euro kosten und ab dem Jahr 2023 rund 21 Millionen Tonnen Gas jährlich verflüssigen soll. Mit dem Bau eines dritten Terminals auf der Halbinsel Jamal soll in naher Zukunft begonnen werden.
Russlands Regierung sucht derweil Anschluss an die neue Seidenstraße China. Partner von Novatek ist der staatliche chinesische Energiekonzern CNPC mit 20 Prozent. Pekings Seidenstraßenfonds steuert weitere 9,9 Prozent bei.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (02.04.2022 14:44).