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  • acehw

198 Beiträge seit 04.12.2000

Re: Wieso eigentlich LNG Terminals in der Ostsee

DasWoelfchen schrieb am 27.03.2023 18:03:

acehw schrieb am 27.03.2023 09:40:

Da wird die vorhandene Infrastruktur von NS1+2 im "Hinterland" wiederverwendet. Es hat schon seinen Grund warum die neuen Terminals in der Nähe der Anlandestationen von NS1+2 gebaut werden sollen. Hier in der Gegend wurden für NS2 zusätzliche Gasleitungen nach (vermutlich) Tschechien verlegt. Wollte man die Terminals an der Nordseeküste bauen, müsste man neue Leitungen von dort nach Osten legen.

Das heißt aber doch im Umkehrschluss, dass die Infrastrukturbetreiber Investitionskosten (Verbindung vom LNG Terminal an die bisherige Pipelineinfrastruktur) sparen, welche die Kunden dann über höhere Anlieferungs- und Gaspreise bezahlen sollen.

Ich sehe das ja eher volkswirtschaftlich. Unsere Gesellschaft spart sich die Kosten für zusätzliche Infrastruktur, die ja so auch nicht notwendig sind. Dass der Umbau auf LNG natürlich vom Kunden bezahlt werden soll (also insbesondere der höhere Preis des LNG an sich) steht da auf einem anderen Blatt. Dass NS1+2 volkswirtschaftlich die beste Lösung war, steht für mich außer Frage.

Und sag jetzt nicht, dass es an der Nordseeküste keine Gaspipelines in der Nähe gibt, an die man anschließen könnte.

Klar gibt es die, aber die müssten die komplette Versorgung der bisher durch NS1+2 versorgten Gebiete übernehmen (NL, D, CZ, AUT, etc.). Bisher wurden die Ost-West-Leitungen aber von Ost nach West betrieben, nun wäre das umgekehrt notwendig (also nun Nordseeküste->Lubmin->Tschechien/Österreich, etc.). Ob der Saldo auf den Leitungen dafür ausreicht (NL würde ja quasi wegfallen), keine Ahnung. Ob man da einfach die Richtung wechseln kann, keine Ahnung. Dass die Terminals als Ersatz für NS1+2 nahe an deren Landepunkt gebaut werden, deutet für mich darauf hin, dass das nicht so einfach ist.

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