Die (wörtliche) Abbildung von Fleischlichem hat in der
abendländischen
Welt eine lange Tradition. Es beginnt mit der Zurschaustellung von
Delinquenten und endet in der Plakatur moderner Werbung. Die Grenze
der Zurschaustellung ist das Gesicht, weil im Gesicht das
individuelle Moment die Nichtsubjektivität des Fleisches zerstört.
Nimmt man aber einen Kopf von schräg hinten auf, visiert über Haare
und Ohr, ist die Individualität verschwunden und der Beginn der
Pornographie erreicht. Der Körper und die Pornographie beginnt also
knapp hinter den Ohren.
Eine Anmerkung zum Dilemma des Models: Models haben Paradekörper von
hoher ergonomischer Übereinstimmung. Das Problem steckt auch hier in
den Gesichtern. Merkwürdigerweise verlangt man von den Models eine
Doppelfunktion: die Unverwechselbarkeit des Gesichts (kleine Makel,
Akzente, Unschönheiten), die jedoch nicht ins Antipodische abgleiten
darf, während man die Körper standardisiert d.h. einer
homogenenisierenden Selektion unterwirft.
Anmerkung 2: Die wortwörtliche Abbildung, sprich textuelle
Darstellung fleischlicher Erlebnisse ist ein literarisches Problem,
das man von der Bilderwelt fernhalten muß. Das Schreiben muß größer
sein als der Sex.
Sophisto
abendländischen
Welt eine lange Tradition. Es beginnt mit der Zurschaustellung von
Delinquenten und endet in der Plakatur moderner Werbung. Die Grenze
der Zurschaustellung ist das Gesicht, weil im Gesicht das
individuelle Moment die Nichtsubjektivität des Fleisches zerstört.
Nimmt man aber einen Kopf von schräg hinten auf, visiert über Haare
und Ohr, ist die Individualität verschwunden und der Beginn der
Pornographie erreicht. Der Körper und die Pornographie beginnt also
knapp hinter den Ohren.
Eine Anmerkung zum Dilemma des Models: Models haben Paradekörper von
hoher ergonomischer Übereinstimmung. Das Problem steckt auch hier in
den Gesichtern. Merkwürdigerweise verlangt man von den Models eine
Doppelfunktion: die Unverwechselbarkeit des Gesichts (kleine Makel,
Akzente, Unschönheiten), die jedoch nicht ins Antipodische abgleiten
darf, während man die Körper standardisiert d.h. einer
homogenenisierenden Selektion unterwirft.
Anmerkung 2: Die wortwörtliche Abbildung, sprich textuelle
Darstellung fleischlicher Erlebnisse ist ein literarisches Problem,
das man von der Bilderwelt fernhalten muß. Das Schreiben muß größer
sein als der Sex.
Sophisto