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Marlene schrieb am 27. August 2002 22:26

> ...verliebt man sich eigentlich und fühlt starken Trennungsschmerz,
> trotz der Gewissheit, an der nächsten Ecke (oder im Bordell)jederzeit
> einen neuen Sexualpartner zu bekommen?

weil liebe was anderes als sex ist.
 
> ...freut sich nicht über jede Vergewaltigung, denn das bedeutet Sex
> ohne eigene Balzanstrengungen?

tja, gilt das auch fuer maenner? ich behaupte, 'vergewaltigung' eines
mannes durch einen menschen passenden geschlechts gibts garnicht...
und wird dann eben so empfunden wie du schriebest. ob dieser
unterschied von maennern und frauen nun biologischer oder kultureller
natur ist weiss ich nicht, waere beides moeglich.

> ...wird Sex unterdrückt, ohne gleichzeitig sexuelle Vorteile für den
> Unterdrücker zu schaffen, noch Geburtenkontrolle?

aber andere vorteile. und "der unterdruecker" muss ja kein
mensch sein. ideologien entwickeln ein eigenleben. 
 
> ...haben wir nicht quer Beet Sex und um die Kinder kümmern sich die
> Weibchen und erhalten Geld aus einem Font, indem alle Männer
> einzahlen?

so aehnliche konzepte gibts/gabs bei "primitiven voelkern", wobei ich
nicht
sehe dass deine vorgeschlagene rollenverteilung besonderen sinn
macht, (ausser
im relativ kurzen zeitraum nach der geburt)
bei den 68ern gabs sowas sicher auch. vielleicht ist die tierart
mensch von natur aus auf zweierbeziehungen angelegt? vielleicht
ist das nicht sehr gluecklich? wer weiss? ich glaube die vorstellung
"alles ist so eingerichtet das es sinn macht und alle gluecklich
sind",
ist grundfalsch. aber mensch kann durch seine kultur natuerlich
vorhandene wiedersprueche verstaerken oder abschwaechen, und das
duerfte
sich auf seine gluecklichkeit auswirken.

> Welchen Sinn machen Partnerschaften für Sex? Versorgen und
> Beschützen macht Partnerschaft nicht zwingend notwendig, kann man
> auch anders regeln, denn die Partnerschaft steht schließlich dem
> freien Ausleben der Sexualität im Wege.

steht sie das? das kommt doch nur durch die religioesen vorstellungen
vom gegenseitigen besitzanspruch.
  
> ... wird Sex als gesellschaftliches Machtmittel benutzt, auch wenn es

gesellschaftliches machtmittel ?

> nicht den Zweck hat, dadurch mehr Sex(und schon gar nicht besseren
> Sex) für den Mächtigen zu erreichen?

?
  
> ...macht Sex "gesprächig", führt also dazu, dass eine vertraute
> Atmosphäre geschaffen wird, in der Mann Sorgen und Staatsgeheimnisse
> ausplaudert? (dabei ist es logischer, dass das Plaudern nach dem Sex
> geschieht und nicht als Mittel, um Sex zu bekommen, denn da ist man
> sicher zu ungehalten und angespannt, um lange zu plaudern.)


ja, warum denn nicht?
  
> ...spielt es für viele eine Rolle, dass ihnen der Sexpartner
> zumindest sympathisch ist?

warum nicht? haengt aber sicher von der aussicht insgesammt
ueberhaupt
einen partner zu finden ab. 

> ...wird Sex von vielen Frauen und manchen Männern einfach nicht als
> Trieb (sondern lustvolles und gern gewolltes Vergnügen) empfunden und
> sie fühlen sich gar nicht so schrecklich gedrängt und auch nicht
> schrecklich beherrscht, wenn sie es sein lassen?

kann ich mir bei maennern nicht wirklich vorstellen. bzw:
kommt drauf an was du unter "sein lassen" verstehst. "handbetrieb"
reicht als (ersatz)befriedigung, der wunsch nach "richtigem sex"
ist dann wirklich "nur" noch der, nach dem von dir beschriebenen
vergnuegen. (was nicht heisst, dass der nicht reichlich
maechtig werden kann.)

wirklich "sein lassen" (katholische priester,...) duerfte einige
willensanstrengung verlagen, wobei dir natur dann fuer das "abbauen
des ueberdrucks" sorgt...
(wobei der zwischenzeitlich aufgebaute druck sicher fuer den ein
oder anderen ministranten reicht, aber das ist ein anderes thema...)

> ...wirken sich Stress und Streit auch negativ auf die männliche Lust
> aus?

warum nicht? gilt doch sogar beim essen
("jetzt ist mir der appetit verganngen")
 
> ...kann man über Phantasien und Imagination die sexuelle Lust bewußt
> steuern?

steuern? aufbauen: kein problem, rauszoegern: nicht einfach, abbauen:
nur durch vermeidung der reize.
  
> ...gibt es so viele Unterschiede im menschlichen Reiz/Lustempfinden
> und sexuellen Praktiken, die nicht über den Zweck der Fortpflanzung
> erklärt werden können (z.B. Homosexualität)?

oh, da binn ich mir keinesfalls sicher, ich denke niemand ist das,
aber:

-die tiere die spass am sex hatten sind nicht ausgestorben.
(darwin...)
-da spass haben spass macht, fanden und finden sich immer viele
wege spass zu haben. tiere denen das leben spass macht, haben einen
weiteren kleinen vorteil in der evolution.
  
andersrum: homosexualitaet gibts ja auch im tierreich, und das ist,
da sind wir uns wohl einig, nicht ueberwiegend durch die kultur
bestimmt.

> Ich bitte um Beantwortung dieser Fragen.

bis denn!
     martin

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