> den widerspruch zwischen natur und kultur aufzuheben/abzuschwaechen
> ist ja gerade das, was ich moechte.
Das tust du aber gerade nicht. Wenn die Kultur und die sozialen
Verwicklungen nicht für den Menschen absolut überlebensnotwendig
wären, wären sie widersinnig. Jedes Lebewesen haushaltet mit seiner
Energie. Wieso "verschwenden" Menschen mind. 90% ihrer Energie für
Dinge, die für ihr Überleben eigentlich überflüssig sind? Das ist
unsinnig, da in der Natur die meisten Dinge sinnvoll angepasst sind.
Hat er sein leistungsfähiges Gehirn und die Fähigkeit komplexe
soziale Beziehungen einzugehen nur bekommen, um sein Leben unnötiger
Weise zu verkomplizieren? Das widerspricht den Naturgesetzen und
demnach würde der Mensch aus der Natur völlig rausfallen.
Das Gehirn ist ein biologisches Organ und jedes Tier hat seine Organe
(abgesehen von ein paar unwichtigen Überbleibseln, wie z.B. der
Blinddarm) optimal an seine Umwelt angepasst (Das kannst du dir bei
allen Tierarten vergegenwärtigen). Die Kultur hat nur dann einen
Sinn, wenn sie die optimale Anpassung des Menschen an seine
Lebensbedingungen bewirkt, sonst wäre sie unnötiger Ballast(heißt
nicht, dass sie mittlerweile lebensfeindliche Fehlentwicklungen
bewirkt hat). Nach deiner Erklärung wäre die Kultur nicht zwingend
nötig. Du verschärfst also den Widerspruch zwischen Natur und Kultur,
indem du der Kultur eine recht unwichtige Bedeutung gibst, als
Zusatz, der manchmal zwar nützlich, aber im Grunde meist störend ist.
Was sollen die ganzen Rituale, wenn man die menschlichen
Grundbedürfnisse auf die tierischen (Fressen, Sex) reduzieren könnte?
Nur die Fähigkeit zur Kultur befähigt den Menschen zu dieser
Flexibilität, die es ihm erlaubt, nicht nur sich optimal an seine
verschiedenen Umwelten anzupassen, sondern gar die Umwelt an sich
anzupassen (Das kann kein Tier) und diese Flexibilität scheint doch
erfolgreich zu sein (ist allerdings an vielen Stellen mitlerweile
ausgeufert), hat aber dazu geführt, dass der Mensch sich vom Norpol
bis zum Südpol verbreitet hat.
Kultur und Natur stehen gar nicht im Widerpsruch, weil die Kultur ein
überlebensnotwendiger Teil der menschl. Natur ist. Die Rituale, die
Tiere auch haben, aber nur ansatzweise, nehmen für die menschliche
Überlebensstrategie einen ganz wichtigen Teil ein. Betrachte dazu mal
das Sozialgefüge von Bienen, Ameisen oder Termiten, auch die würden
ohne ihre "gesellschaftlichen" Rituale und ihre Arbeitsteilung
aussterben (die Dronen sterben sogar, wenn sie ihre Aufgabe erfüllt
haben, denn warum sollte die Bienengesellschaft sie noch länger
durchfüttern?). Diese sind im Unterschied zum Menschen allerdings
unflexibel. Es gibt keine menschliche Natur, unabhängig von seiner
Kultur. Wieso forscht der Mensch nach Erkenntnissen, wenn es für ihn
nicht wichtig ist, Energieverschwendung! Es macht keinen Sinn
anzunehmen, dass der Mensch eigentlich eine tierische Natur hat und
die Kultur nur übergestülpt ist. Wieso sollten Menschen die
Sexualität unterdrücken, wenn diese Einschränkung biologisch keinen
Sinn macht, sondern nur hinderlich ist und wieso hat der Mensch seine
Ideale überhaupt? (denn die Kultur fängt ja nicht da an, wo sie sich
verselbständigen, sondern da, wo sie erfunden werden.) Wieso haben
Menschen Religion, wissenschaftliche Theorien u.s.w., wenn diese ihn
nur an seinem natürlichem Leben hindern? Die Kultur hätte sich aus
evolutionärer Sicht gar nicht durchsetzen dürfen, wenn sie nicht für
die menschliche Selektionsüberlegenheit eine ganz wichtige Rolle
spielen würde.
In Experimenten wurde gezeigt, dass das menschliche Gehirn darauf
ausgerichtet ist, sich ständig Erklärungen zu suchen. Das was bei
Tieren fast automatisch über Instinkte geregelt ist, erfordert beim
Menschen also eine Denkleistung. Er muss sich die Sinneseindrücke
selber erklären, d.h. selber selektieren und ordnen, um sich in der
Welt zurechtzufinden und handeln zu können. Da es aber absolut
hinderlich wäre, wenn er bei jeder kleinen Handlung erst stundenlang
überlegt, wie er sich die Situation nun erklären kann und wie er sich
aufgrund seiner Analyse nun am besten verhalten soll, gibt es die
Kultur. Sie gibt dem Menschen überlieferte Handlungsschemen, die er
aber (spätestens wenn sie nicht mehr passen) auch verändern kann und
darum findest du beim Menshcn eine absolute Vielfalt von kulturellen
Handlungslösungen in verschiedenen Kulturen. Ohne Kultur (incl.
soziale Verpflechtungen) ist der Mensch nicht überlebensfähig, daher
hat diese Kultur auch die "Macht", menschliche Bedürfnisse
einzuschränken. Eigentlich geht es darum, seine beinahe ungefilterten
Umwelteindrücke (nur dieses Ungefilterte ermöglicht die Flexibilität)
über kulturelle Regeln sinnvoll zu selektieren und zu ordnen, also
quasi vorzufiltern, um ihm die ständige eigene Denkleistung
abzunehmen. Die Handlungsstrategien sind sozusagen von der Kultur
schon vorgedacht, die der Mensch erlernt (Energiesparen). Da Menschen
aber auch Egoisten sind und wie alle Lebewesen zuerst an ihr eigenes
Überleben und das ihrer eigenen Sippe denken, sorgen einige dafür,
dass es nur für sie selber sinnvoll ist und eine Einschränkung für
die anderen. Sie üben Macht aus. Bei Tieren wirst du den Sextrieb
nicht derart kultivieren oder gar unterdrücken können. Das geht bei
Menschen nur, weil diese Kultivierung überlebenstechnisch
grundsätzlich notwendig ist.(was eben nicht heißt, dass sie auch
ausgenutzt wird, um Macht auszuüben und sich gegenseitig
umzubringen)Ohne Kultur stirbt er aus und was soll er, wenn er tot
ist, mit seinen sexuellen Bedürfnissen?
> ist ja gerade das, was ich moechte.
Das tust du aber gerade nicht. Wenn die Kultur und die sozialen
Verwicklungen nicht für den Menschen absolut überlebensnotwendig
wären, wären sie widersinnig. Jedes Lebewesen haushaltet mit seiner
Energie. Wieso "verschwenden" Menschen mind. 90% ihrer Energie für
Dinge, die für ihr Überleben eigentlich überflüssig sind? Das ist
unsinnig, da in der Natur die meisten Dinge sinnvoll angepasst sind.
Hat er sein leistungsfähiges Gehirn und die Fähigkeit komplexe
soziale Beziehungen einzugehen nur bekommen, um sein Leben unnötiger
Weise zu verkomplizieren? Das widerspricht den Naturgesetzen und
demnach würde der Mensch aus der Natur völlig rausfallen.
Das Gehirn ist ein biologisches Organ und jedes Tier hat seine Organe
(abgesehen von ein paar unwichtigen Überbleibseln, wie z.B. der
Blinddarm) optimal an seine Umwelt angepasst (Das kannst du dir bei
allen Tierarten vergegenwärtigen). Die Kultur hat nur dann einen
Sinn, wenn sie die optimale Anpassung des Menschen an seine
Lebensbedingungen bewirkt, sonst wäre sie unnötiger Ballast(heißt
nicht, dass sie mittlerweile lebensfeindliche Fehlentwicklungen
bewirkt hat). Nach deiner Erklärung wäre die Kultur nicht zwingend
nötig. Du verschärfst also den Widerspruch zwischen Natur und Kultur,
indem du der Kultur eine recht unwichtige Bedeutung gibst, als
Zusatz, der manchmal zwar nützlich, aber im Grunde meist störend ist.
Was sollen die ganzen Rituale, wenn man die menschlichen
Grundbedürfnisse auf die tierischen (Fressen, Sex) reduzieren könnte?
Nur die Fähigkeit zur Kultur befähigt den Menschen zu dieser
Flexibilität, die es ihm erlaubt, nicht nur sich optimal an seine
verschiedenen Umwelten anzupassen, sondern gar die Umwelt an sich
anzupassen (Das kann kein Tier) und diese Flexibilität scheint doch
erfolgreich zu sein (ist allerdings an vielen Stellen mitlerweile
ausgeufert), hat aber dazu geführt, dass der Mensch sich vom Norpol
bis zum Südpol verbreitet hat.
Kultur und Natur stehen gar nicht im Widerpsruch, weil die Kultur ein
überlebensnotwendiger Teil der menschl. Natur ist. Die Rituale, die
Tiere auch haben, aber nur ansatzweise, nehmen für die menschliche
Überlebensstrategie einen ganz wichtigen Teil ein. Betrachte dazu mal
das Sozialgefüge von Bienen, Ameisen oder Termiten, auch die würden
ohne ihre "gesellschaftlichen" Rituale und ihre Arbeitsteilung
aussterben (die Dronen sterben sogar, wenn sie ihre Aufgabe erfüllt
haben, denn warum sollte die Bienengesellschaft sie noch länger
durchfüttern?). Diese sind im Unterschied zum Menschen allerdings
unflexibel. Es gibt keine menschliche Natur, unabhängig von seiner
Kultur. Wieso forscht der Mensch nach Erkenntnissen, wenn es für ihn
nicht wichtig ist, Energieverschwendung! Es macht keinen Sinn
anzunehmen, dass der Mensch eigentlich eine tierische Natur hat und
die Kultur nur übergestülpt ist. Wieso sollten Menschen die
Sexualität unterdrücken, wenn diese Einschränkung biologisch keinen
Sinn macht, sondern nur hinderlich ist und wieso hat der Mensch seine
Ideale überhaupt? (denn die Kultur fängt ja nicht da an, wo sie sich
verselbständigen, sondern da, wo sie erfunden werden.) Wieso haben
Menschen Religion, wissenschaftliche Theorien u.s.w., wenn diese ihn
nur an seinem natürlichem Leben hindern? Die Kultur hätte sich aus
evolutionärer Sicht gar nicht durchsetzen dürfen, wenn sie nicht für
die menschliche Selektionsüberlegenheit eine ganz wichtige Rolle
spielen würde.
In Experimenten wurde gezeigt, dass das menschliche Gehirn darauf
ausgerichtet ist, sich ständig Erklärungen zu suchen. Das was bei
Tieren fast automatisch über Instinkte geregelt ist, erfordert beim
Menschen also eine Denkleistung. Er muss sich die Sinneseindrücke
selber erklären, d.h. selber selektieren und ordnen, um sich in der
Welt zurechtzufinden und handeln zu können. Da es aber absolut
hinderlich wäre, wenn er bei jeder kleinen Handlung erst stundenlang
überlegt, wie er sich die Situation nun erklären kann und wie er sich
aufgrund seiner Analyse nun am besten verhalten soll, gibt es die
Kultur. Sie gibt dem Menschen überlieferte Handlungsschemen, die er
aber (spätestens wenn sie nicht mehr passen) auch verändern kann und
darum findest du beim Menshcn eine absolute Vielfalt von kulturellen
Handlungslösungen in verschiedenen Kulturen. Ohne Kultur (incl.
soziale Verpflechtungen) ist der Mensch nicht überlebensfähig, daher
hat diese Kultur auch die "Macht", menschliche Bedürfnisse
einzuschränken. Eigentlich geht es darum, seine beinahe ungefilterten
Umwelteindrücke (nur dieses Ungefilterte ermöglicht die Flexibilität)
über kulturelle Regeln sinnvoll zu selektieren und zu ordnen, also
quasi vorzufiltern, um ihm die ständige eigene Denkleistung
abzunehmen. Die Handlungsstrategien sind sozusagen von der Kultur
schon vorgedacht, die der Mensch erlernt (Energiesparen). Da Menschen
aber auch Egoisten sind und wie alle Lebewesen zuerst an ihr eigenes
Überleben und das ihrer eigenen Sippe denken, sorgen einige dafür,
dass es nur für sie selber sinnvoll ist und eine Einschränkung für
die anderen. Sie üben Macht aus. Bei Tieren wirst du den Sextrieb
nicht derart kultivieren oder gar unterdrücken können. Das geht bei
Menschen nur, weil diese Kultivierung überlebenstechnisch
grundsätzlich notwendig ist.(was eben nicht heißt, dass sie auch
ausgenutzt wird, um Macht auszuüben und sich gegenseitig
umzubringen)Ohne Kultur stirbt er aus und was soll er, wenn er tot
ist, mit seinen sexuellen Bedürfnissen?