Marlene schrieb am 28. August 2002 15:01
..."pornoindustrie"...
> Ja, eben. Aber auch sie setzen keine sexuellen Interessen durch,
hab ich nicht behauptet. nur ein kurzes stueck wegs weit sind die
interessen dieselben.
> sondern wirtschaftliche, indem sie die Bedürfnisse der Menschen dafür
> ausnutzen, sich eine goldene Nase zu verdienen.
wie das "im westen" nunmal so laeuft. ob das gut oder boese ist,
darueber muessen wir hier nicht reden.
> Wäre es von oben
> verordnet, dann könnte kein Geld mehr damit gemacht werden
wieso das denn? ist es nicht die wunschvorstellung eines kapitalisten
sein einkommen quasi als steuer erheben zu koennen?
> (Jeder
> weiß ja, dass die CIA sich auch über illegale Drogengeschäfte
> finanziert. Wieso legalisiert sie die Drogen denn nicht? Weil es das
> Geschäft zerstören würde.
genau. aber pornos sind nicht uebertrieben teuer.
> würde die Pornoindustrie
> also tatsächlich für eine Befreiung der menschl. Sexualität
> eintreten, würden sie sich das Geschäft versauen.
mag sein, aber ein "pornoverbot" wuerde ihnen nun ueberhauptnix
nuetzen (oder floriert die pornoindustrie im iran?), genauso
wie der autoindustrie ein autoverbot nix nuetzen wuerde.
dann wuerden nicht (insgesamt) die gewinne steigen, freuen wuerden
sich hoechstens ein paar wenige, kleine, risikofreudige haendler.
freuen wuerde die "pornoindustrie" sich zb. ueber die erlaubnis
zu werben, sendeerlaubnis im fernsehn etc. und alle anderen
freiheiten
die, legales gewerbe kennzeichnet. und ganz besonders darueber,
wenn es nicht als extrem peinlich gelten wuerde ihre produkte
zu nutzen.
> Wieso wird in
> sozialen Ghettos, die Kriminalität nicht verhindert, indem man den
> Leuten eine bessere Lebenschance gib?
weil es keine ganz triviale aufgabe ist "den leuten eine bessere
lebenschance zu geben" ?
> Das will keiner, denn die
> Kriminalität, die einerseits geschürt und andereseits verboten ist,
> bewirkt ja, dass man gegen die Leute vorgehen kann und sie so
> weiterhin schön klein und unter Kontrolle halten kann.
angenehmer nebeneffekt (fuer einige...)
> Durch die Pornoindustrie werden die menschl.
> Bedürfnisse auf kaufbare Ggenstände verlagert. "Sie sind einsam,
> keiner findet sie attraktiv?" "Kein Problem, sie müssen sich nicht
> mit anderen Menschen arrangieren, denn sie können ihr Glück auch von
> uns käuflich erwerben!" also wenn das keine Kontrolle
> ist.....!Wohlmöglich wird die Sexualität genau deshalb unterdrückt,
> um damit Geld machen zu können.
ich glaube du ueberschaetzt die dimensionen da ganz gewaltig.
> >> das ist eben nicht beides (verbot/konsum) dasselbe, sondern das
> > zweite
> > ist ein (schwacher) versuch die folgen des ersten zu lindern.
>
> Seit wann hat Konsum jemals den Sinn gehabt, irgendetwas zu lindern,
> außer den leeren Geldbeutel des Herstellers?
jaja, ich weiss, ich haette nicht "lindern" schreiben sollen, das
klingt so nach mutter theresa...
also: konsum ist ein schwacher (untauglicher) versuch des
konsumenten(!)
seine beduerfnisse zu befriedigen.
> Es ging
> immer nur darum, Defizite in der Bedürfnisbefriedigung auszunutzen,
> um sie für eigene Zwecke dienlich zu machen, sie also selber zu
> kontrollieren.
nein, es geht eben nicht ums kontrollieren, sondern schlimmstenfalls
ums
geldverdienen. damit wirtschaft auch macht und kontrolle ausueben
kann,
muss das ganze in ungleich groesseren dimensionen stattfinden.
> Versuch
> das doch bitte nicht schön zu reden, indem du es als soziale Maßnahme
> zur menschlichen Befreiung hinstellst. Das ist doch nur Propaganda!
na und andersrum nicht? amateurpornos, swinger, ...
darf es dann ja nicht geben.
und genau das versuchen "die emmanzen" ja auch gerne so hinzustellen,
bzw. die betreffenden dann in irgendwelche opferrollen
zu draengen undsoweiter. kennste ja.
> Wofür diese Enrgieverschwendung, wenn es nur um Sex geht und was hat
> ein Auto eigentlich mit Potenz zutun,
frag mich was leichteres. aber "schicke sportwagen" werden im
volksmund
eben "potenzverstaerker" genannt. was hat eine nickelbrille mit
intelligenz zu tun ? ;-)
> > was meinst du wieviel sex ein unatraktiver sozialhilfeempfaenger
> > hat?
> Die Sozialhilfeempfänger haben oft einen Stall voller Kinder
jaja, missverstaendnisse und klischees... ich haette nicht
"sozialhilfeempfaenger" schreiben sollen. ersetze das einfach durch
"erfolgloser physikstudent"
> Ein reicher Manager eignet sich gut als Ehemann, aber als Liebhaber
> macht sich der arme Chauffeur viel besser oder der Tennistrainer. Der
> wirkt nämlich viel erotischer und ist oft auch jünger und sportlich!
so issses.
> Vergnügt wurde sich mit dem Dienstmädchen, die man
> aber niemals hätte heiraten dürfen.
so isses auch heute noch (wie du oben beschrieben hast)
> > kennst du den zeichner robert crumb?
> Da verwechselst du etwas. Er ist nicht Künstler geworden, um viele
> Frauen ins Bett zu bekommen, sondern wahrscheinlich, weil er es gut
> konnte, es ihm Spaß machte und ihn interessierte.
mal davon abgesehen, dass es mir (hier) nicht um die motivation ging,
sondern um "erfolg macht sexy", kann man natuerlich fragen:
und warum macht es ihm spass und interessiert ihn ?
einfach nur so ?
> Keiner
> wird also Künstler, nur um den Weibern zu imponieren, sondern man
> wird berühmt, um ihnen zu imponieren.
...und man wird kuenstler weil man beruehmt werden will.(*) die
chance mag klein sein, aber als bankangestellter ist sie noch kleiner
(*) ich vertrete diese these nicht wirklich, allenfalls in
statistischer
form (weil ich soviele gitarristen kenne ;-)). individuell ist das
ganz
verschieden, und vielleicht(!) wieder ein beispiel, wie sich kultur
vom
urspruenglichen sinn entfernen kann...
> > > Warum werden eigentlich Kriege
> > > geführt? Um Frauen zu erobern und mehr Sex zu haben? Wohl kaum!
> Darum ging es in Kriegen nie! Sie wären dafür auch völlig
> unzweckmäßig. Es ging immer darum, der eignenen Sippe Vorteile zu
> verschaffen und den anderen die Recourcen zu stehlen.
...wodurch man seinen genen dann einen vorsprung verschafft.
also doch.
> > bei vielen gitarristen ist es offensichtlich warum sie mit dem
> > gitarrespielen angefangen haben. bei komponisten von zwoelftonmusik
> > etwas weniger...
>
> Bei diesen vielen Gitarristen bringt es aber nur etwas, wenn sie
> berühmt werden.
ach was. und wenn sie vor drei leuten inner kneipe spielen, reicht
das schon um eine davon ins bett zu kriegen.
> Wissenschaftler werden, ist auch nicht unbedingt für
> die Finanzen oder die Berühmtheit sehr günstig. Was drängt die
> Menschen, sich mit solchen Dingen auseinanderzusetzen, wenn sie
> dadurch ihren sexuellen Marktwert eher verschlechtern?
tun sie das denn? erfolgreiche wissenschaftler sind genauso gut
wie andere erfolgreiche. (und wenn sie nebenbei noch gitarre spielen,
ist sowieso alles bestens...)
> Ja, genau und du kannst mit deiner These den Sinn, also den Grund,
> wieso Kultur überhaupt entstanden ist, nicht erklären und alle
> Widersprüche, die man findet, auch nicht!
welche denn? passt doch alles prima ;).
ich denke, das problem hast du, wenn du versuchst die welt, so wie
sie
ist, fuer vernuenftig und sinnvoll, als produkt menschlicher
sozial- und kulturbeduerfnisse zu erklaeren.
ich finde, der realexistierende krampf laesst sich doch deutlich
besser als fauler kompromiss aus instinkten und kultureller
entwicklung erklaeren, in dem nichts einen sinn ergibt,
denn als zwangslaeufiges produkt sinnvollen erkenntnisstrebens.
(ich meine, es waere schon ganz schoen scheisse, wenn alles so
wie es ist auch noch richtig waere, wir also in der besten aller
moeglichen welten lebten.)
> Was soll das ganze
> kulturelle Brimborium, wenn der Mensch auch einfach leben könnte, wie
> ein Tier? Energieverschwendung!
richtig. guck dich doch mal um. ist es nicht so?
waeren wir blos im paradies geblieben...
fressen ficken faulenzen.
(nur meine plattensammlung wuerde mir fehlen...)
bis denn!
martin
..."pornoindustrie"...
> Ja, eben. Aber auch sie setzen keine sexuellen Interessen durch,
hab ich nicht behauptet. nur ein kurzes stueck wegs weit sind die
interessen dieselben.
> sondern wirtschaftliche, indem sie die Bedürfnisse der Menschen dafür
> ausnutzen, sich eine goldene Nase zu verdienen.
wie das "im westen" nunmal so laeuft. ob das gut oder boese ist,
darueber muessen wir hier nicht reden.
> Wäre es von oben
> verordnet, dann könnte kein Geld mehr damit gemacht werden
wieso das denn? ist es nicht die wunschvorstellung eines kapitalisten
sein einkommen quasi als steuer erheben zu koennen?
> (Jeder
> weiß ja, dass die CIA sich auch über illegale Drogengeschäfte
> finanziert. Wieso legalisiert sie die Drogen denn nicht? Weil es das
> Geschäft zerstören würde.
genau. aber pornos sind nicht uebertrieben teuer.
> würde die Pornoindustrie
> also tatsächlich für eine Befreiung der menschl. Sexualität
> eintreten, würden sie sich das Geschäft versauen.
mag sein, aber ein "pornoverbot" wuerde ihnen nun ueberhauptnix
nuetzen (oder floriert die pornoindustrie im iran?), genauso
wie der autoindustrie ein autoverbot nix nuetzen wuerde.
dann wuerden nicht (insgesamt) die gewinne steigen, freuen wuerden
sich hoechstens ein paar wenige, kleine, risikofreudige haendler.
freuen wuerde die "pornoindustrie" sich zb. ueber die erlaubnis
zu werben, sendeerlaubnis im fernsehn etc. und alle anderen
freiheiten
die, legales gewerbe kennzeichnet. und ganz besonders darueber,
wenn es nicht als extrem peinlich gelten wuerde ihre produkte
zu nutzen.
> Wieso wird in
> sozialen Ghettos, die Kriminalität nicht verhindert, indem man den
> Leuten eine bessere Lebenschance gib?
weil es keine ganz triviale aufgabe ist "den leuten eine bessere
lebenschance zu geben" ?
> Das will keiner, denn die
> Kriminalität, die einerseits geschürt und andereseits verboten ist,
> bewirkt ja, dass man gegen die Leute vorgehen kann und sie so
> weiterhin schön klein und unter Kontrolle halten kann.
angenehmer nebeneffekt (fuer einige...)
> Durch die Pornoindustrie werden die menschl.
> Bedürfnisse auf kaufbare Ggenstände verlagert. "Sie sind einsam,
> keiner findet sie attraktiv?" "Kein Problem, sie müssen sich nicht
> mit anderen Menschen arrangieren, denn sie können ihr Glück auch von
> uns käuflich erwerben!" also wenn das keine Kontrolle
> ist.....!Wohlmöglich wird die Sexualität genau deshalb unterdrückt,
> um damit Geld machen zu können.
ich glaube du ueberschaetzt die dimensionen da ganz gewaltig.
> >> das ist eben nicht beides (verbot/konsum) dasselbe, sondern das
> > zweite
> > ist ein (schwacher) versuch die folgen des ersten zu lindern.
>
> Seit wann hat Konsum jemals den Sinn gehabt, irgendetwas zu lindern,
> außer den leeren Geldbeutel des Herstellers?
jaja, ich weiss, ich haette nicht "lindern" schreiben sollen, das
klingt so nach mutter theresa...
also: konsum ist ein schwacher (untauglicher) versuch des
konsumenten(!)
seine beduerfnisse zu befriedigen.
> Es ging
> immer nur darum, Defizite in der Bedürfnisbefriedigung auszunutzen,
> um sie für eigene Zwecke dienlich zu machen, sie also selber zu
> kontrollieren.
nein, es geht eben nicht ums kontrollieren, sondern schlimmstenfalls
ums
geldverdienen. damit wirtschaft auch macht und kontrolle ausueben
kann,
muss das ganze in ungleich groesseren dimensionen stattfinden.
> Versuch
> das doch bitte nicht schön zu reden, indem du es als soziale Maßnahme
> zur menschlichen Befreiung hinstellst. Das ist doch nur Propaganda!
na und andersrum nicht? amateurpornos, swinger, ...
darf es dann ja nicht geben.
und genau das versuchen "die emmanzen" ja auch gerne so hinzustellen,
bzw. die betreffenden dann in irgendwelche opferrollen
zu draengen undsoweiter. kennste ja.
> Wofür diese Enrgieverschwendung, wenn es nur um Sex geht und was hat
> ein Auto eigentlich mit Potenz zutun,
frag mich was leichteres. aber "schicke sportwagen" werden im
volksmund
eben "potenzverstaerker" genannt. was hat eine nickelbrille mit
intelligenz zu tun ? ;-)
> > was meinst du wieviel sex ein unatraktiver sozialhilfeempfaenger
> > hat?
> Die Sozialhilfeempfänger haben oft einen Stall voller Kinder
jaja, missverstaendnisse und klischees... ich haette nicht
"sozialhilfeempfaenger" schreiben sollen. ersetze das einfach durch
"erfolgloser physikstudent"
> Ein reicher Manager eignet sich gut als Ehemann, aber als Liebhaber
> macht sich der arme Chauffeur viel besser oder der Tennistrainer. Der
> wirkt nämlich viel erotischer und ist oft auch jünger und sportlich!
so issses.
> Vergnügt wurde sich mit dem Dienstmädchen, die man
> aber niemals hätte heiraten dürfen.
so isses auch heute noch (wie du oben beschrieben hast)
> > kennst du den zeichner robert crumb?
> Da verwechselst du etwas. Er ist nicht Künstler geworden, um viele
> Frauen ins Bett zu bekommen, sondern wahrscheinlich, weil er es gut
> konnte, es ihm Spaß machte und ihn interessierte.
mal davon abgesehen, dass es mir (hier) nicht um die motivation ging,
sondern um "erfolg macht sexy", kann man natuerlich fragen:
und warum macht es ihm spass und interessiert ihn ?
einfach nur so ?
> Keiner
> wird also Künstler, nur um den Weibern zu imponieren, sondern man
> wird berühmt, um ihnen zu imponieren.
...und man wird kuenstler weil man beruehmt werden will.(*) die
chance mag klein sein, aber als bankangestellter ist sie noch kleiner
(*) ich vertrete diese these nicht wirklich, allenfalls in
statistischer
form (weil ich soviele gitarristen kenne ;-)). individuell ist das
ganz
verschieden, und vielleicht(!) wieder ein beispiel, wie sich kultur
vom
urspruenglichen sinn entfernen kann...
> > > Warum werden eigentlich Kriege
> > > geführt? Um Frauen zu erobern und mehr Sex zu haben? Wohl kaum!
> Darum ging es in Kriegen nie! Sie wären dafür auch völlig
> unzweckmäßig. Es ging immer darum, der eignenen Sippe Vorteile zu
> verschaffen und den anderen die Recourcen zu stehlen.
...wodurch man seinen genen dann einen vorsprung verschafft.
also doch.
> > bei vielen gitarristen ist es offensichtlich warum sie mit dem
> > gitarrespielen angefangen haben. bei komponisten von zwoelftonmusik
> > etwas weniger...
>
> Bei diesen vielen Gitarristen bringt es aber nur etwas, wenn sie
> berühmt werden.
ach was. und wenn sie vor drei leuten inner kneipe spielen, reicht
das schon um eine davon ins bett zu kriegen.
> Wissenschaftler werden, ist auch nicht unbedingt für
> die Finanzen oder die Berühmtheit sehr günstig. Was drängt die
> Menschen, sich mit solchen Dingen auseinanderzusetzen, wenn sie
> dadurch ihren sexuellen Marktwert eher verschlechtern?
tun sie das denn? erfolgreiche wissenschaftler sind genauso gut
wie andere erfolgreiche. (und wenn sie nebenbei noch gitarre spielen,
ist sowieso alles bestens...)
> Ja, genau und du kannst mit deiner These den Sinn, also den Grund,
> wieso Kultur überhaupt entstanden ist, nicht erklären und alle
> Widersprüche, die man findet, auch nicht!
welche denn? passt doch alles prima ;).
ich denke, das problem hast du, wenn du versuchst die welt, so wie
sie
ist, fuer vernuenftig und sinnvoll, als produkt menschlicher
sozial- und kulturbeduerfnisse zu erklaeren.
ich finde, der realexistierende krampf laesst sich doch deutlich
besser als fauler kompromiss aus instinkten und kultureller
entwicklung erklaeren, in dem nichts einen sinn ergibt,
denn als zwangslaeufiges produkt sinnvollen erkenntnisstrebens.
(ich meine, es waere schon ganz schoen scheisse, wenn alles so
wie es ist auch noch richtig waere, wir also in der besten aller
moeglichen welten lebten.)
> Was soll das ganze
> kulturelle Brimborium, wenn der Mensch auch einfach leben könnte, wie
> ein Tier? Energieverschwendung!
richtig. guck dich doch mal um. ist es nicht so?
waeren wir blos im paradies geblieben...
fressen ficken faulenzen.
(nur meine plattensammlung wuerde mir fehlen...)
bis denn!
martin