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mehr als 1000 Beiträge seit 29.06.2001

Ursprung und Zivilisation 2

Es gibt einen bekannten Indianerspruch, der besagt: Eine
Gemeinschaft, die mehr als 300 Mitglieder hat, kann nicht mehr
funktionieren.

Was unterscheidet unsere Zivilistion von den urtümlich lebenden
Sippen? Unsere Gesellschaft besteht aus zu vielen Menschen. Das
bedingt Anonymität, Unverbindlichkeit u.s.w. Man gehört nicht nur
einer Sippe an, sondern spielt verschiedene Rolle in verschiedenen
Gruppen (Familie, Arbeit, Freundeskreis u.s.w.)In jeder dieser
Gruppen herrschen andere Regeln und überhaupt leiden viele Menschen
an Orientierungslosigkeit, weil es keine verbindlichen Regeln gibt.
Das erfordert nämlich eine weitaus höhere Sozialkompetenz, sich in
diesem Wust von Regeln, Werten und Sozialbeziehungen zurecht zu
finden.

Die Sozialkompetenz setzt sich aus zwei Komponeten zusammen. 1. die
Höhe der angeborenen sozialen Intelligenz (Begabung. Dei Wissenschfat
unterscheidet mittlerweile 9 verschiedene Formen von Intelligenz.
Eine davon ist die soziale) 2.Das erlernte Sozialverhalten
(Erfahrungen, Erziehung und Umwelteinflüsse). Bei günstigen
Voraussetzungen (hohe soziale Intelligenz und eine liebevolle,
positive sich um mich kümmernde Umwelt) kommen die Menschen mit
diesem hohen Anpsruch an die soziale Kompetenz in unserer
Zivilisation gut klar. Bei ungünstigen Vorraussetzungen scheitern sie
am Leben. Es kommt darauf an, welche Grundeinstellung man zu sich und
den anderen gewinnt, inwieweit man sich selber und die Mitmenschen
grundsätzlich in Ordnung findet. (Andere Formen von Intelligenz haben
natürlich auch Vorteile, die mit eine Rolle spielen)

Nehmen wir nochmal unsere Ghettomenschen, vor allem deren
Jugendliche. Welche Maßnahmen sind wirkungsvoll? Ganz einfach: Alle
Maßnahmen, wo sich andere um diese von der Gesellschaft
ausgeschlossenen ernsthaft und ehrlich kümmern.(z.B. dieses Projekt
von einem der bekannten Boxer, der mit kriminellen Jugendlichen einen
Boxverein gegründet hat)In den Naturvölkern ist dieses Kümmern
grundsätzlich gegeben. Daher haben die dort auch keine so großen
Psychoprobleme, Probleme mit Einsamkeit, Anonymität, Kriminalität
u.s.w. Kommen solche Dinge im Ansatz vor, werden sie durch das
Kümmern der Sippe ganz anders aufgefangen. Manche Menschen sind in
ihrem Sozialverhalten so verunsichert und so skeptisch gegenüber
Fremden, dass man ihnen das Kümmern nicht aufzwingen kann. Aber auch
diese schwierigen Fälle sind meist irgendwann bereit, sich zu
integrieren. Totalitäre Herrscher haben diesbezüglich gleichwohl
einen Knacks (meist in ihrem Selbstbewußtsein), wie verschüchterte
naive Menschen, nur mit anderer Ausprägung ((1)Die anderen sind o.k.
und ich bin o.k., (2)Ich bin o.k., aber die anderen nicht, (3)Die
anderen sind o.k., aber ich nicht, (4)Ich bin nicht o.k. und die
anderen auch nicht).

Attraktivität hat nur wenig mit Schönheit zu tun. Wir hatten in der
Stufe ein Mädel, die das typische verunsicherte, schüchterne
Strebermauerblümchen war. Sie hatte ein unheimlich hübsches Gesicht
(damit hätte sie Photomodell werden können), aber nicht ein Junge hat
sich auch nur für eine Sekunde für sie interessiert. Die
Attraktivität hängt eben sehr stark vom Auftreten, Verhalten u.s.w.,
also von der sozialen Kompetenz ab (Ist Jean Paul Belmondo etwas
schön?). Schönheit ist natürlich dennoch ein begünstigender
Pluspunkt, aber die Geschmäcker sind verschieden. Erfolg ist
natürlich ein sehr wichtiger Pluspunkt. Er setzt aber soziale
Kompetenz voraus (sonst hätte man keinen Erfog)und kann natürlich
über ein schickes Auto oder teure Klamotten, die in Wahrheit auf
Kredit gekauft sind, vorgetäuscht werden. Es gibt viele
Täuschungsmanöver. Große Klappe wirkt nach selbstbewußt, verdeckt
aber in Wirklichkeit oft das genaue Gegenteil. Das gilt auch für
Machtstreben im übersteigertem Maße.

Je mehr ein Mensch mit sich und seiner Umwelt grundsätzlich im
Einklang ist, um so abwägiger finden er es, zu einer fremden
Prostituierten zu gehen, die selber kaum Erotik dabei empfindet, aber
ihren Job versteht es vorzutäuschen, (vielleicht findet sie den
Kunden regelrecht widerwertig, weil er eben gar nicht attraktiv ist,
aber sie läßt es sich nicht anmerken) und über die schon vorher fünf
andere Kunden rübergerutscht sind. Es gibt genug Männer, die es
vielleicht mal probiert haben, aber es schlichtweg ekelhaft finden.
Welche Männer gehen ins Bordell? Das sind die mit den verschieden
gearteten sozialkompetenten Defiziten:

1. der schüchterne, unansehnliche Typ, der sich nicht traut, Frauen
anzusprechen und auch nicht angesprochen wird.

2. Der Machtmensch, der es richtig findet, sich in allen Lebenslagen
bedienen zu lassen (Was kostet die Welt?)

3. Der mit dem begrenztem Horizont, der deshalb hingeht, weil seine
Kumpels es auch tun und es so üblich ist.....

u.s.w.

Alle anderen (ausgenommen die wirklich sehr wenigen, die so häßlich
verwachsen sind, dass sie keine Chance haben), finden normalerweise
im normalen Sozialgefüge ihre sexuellen Bedürfnisse befriedigt. Je
komplexer die sozialen Verwicklungen und damit die Höhe der nötigen
sozialen Kompetenz ist, um so mehr Leute haben natürlich Probleme. Je
anonymer die Gesellschft, je weniger man sich umeinander kümmert (je
weniger Verantwortung sie füreinander übernehmen), je verworrener die
Regeln, um so größer die Schwierigkeiten im Miteinander und die
psychischen Krankheiten, die nicht umsonst Zivilisationskrankheiten
genannt werden. 

>
> ...Inzucht.

siehe oben. Das Fremde bedeutet Gefahr und ist gleichzeitig sehr
reizvoll.

> ist das bei woelfen so? (keine ahnung) das waere dann aber nur eine
> tierart unter millionen...

Ja, ist bei Wölfen so

> > Die fehlenden Instinkte und die miese Körperausstattung
> > konnte der Mensch nur mit seiner Gehirnleistung überwinden und alle
> > Regeln und Erkenntnisse, die diese Gehirnleistung erbringt, nennt man
> > Kultur.

> da hab ich garnix gegen. aber (siehe oben) es ist ein nettes goodie,
> welches das ueberleben in sibirien (und auf dem mond, falls da schon
> jemand
> war) ermoeglicht, aber nicht existenziell wichtig ist. (ok, "nettes
> goodie"
> ist auch stark untertrieben ;-))

Es ist nicht nur ein nettes Goodie, sondern Menschen müssen sich die
Welt und ihre Handlungsgrundlagen so erschließen. Erkläre mir, wieso
alle Menschen Welterklärungen haben (s.o.) 

Machtinteressen von gestörten Menschen oder ganzen Gruppen zerstören
auch immer wieder Naturvölker. Der Mensch ist gleichfalls Egoist wie
er Herdentier ist (gilt für alle Herdentiere) und was überwiegt,
hängt von seiner sozialen Kompetenz ab (s.o.) Du wirst keinen "bösen"
Menschen finden, der eine hohe soziale Intelligenz hat und liebevoll,
verständnisvoll und mit einigermaßen guten Lebenschancen aufgewachsen
ist. "Böse" Menschen sind entweder komplexbeladen, haben keine guten
Erfahrungen mit anderen Menschen gemacht, sind total verwöhnt worden,
also größenwahnsinnig (Ich bin der Mittelpunkt der Welt) oder sie
sind einfältig und wissen nicht, was sie tun oder ähnliches. Da
niemand immer gute Erfahrungen macht, von sich selbst überzeugt ist,
ohne aber größenwahnsinnig zu sein u.s.w., ist die Chance, psychisch
völlig ausgeglichen zu sein, in unserer Zivilisation fast schon
gering. (Kleine beschauliche Dörfer sind manchmal noch schlimmer,
weil sie die Idylle nur vortäuschen aber gleichzeitig viel
verbindlichere Regeln haben. Man wird also schneller zum Aussenseiter
und hat keine Möglichkeiten, sich andere Gruppen zu suchen)

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