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mehr als 1000 Beiträge seit 29.06.2001

Widersprüche

> meine vermutung: es gibt keinen sinn (mehr). vielleicht ging es
> vor nen paartausend jahren mal um hygiene oder so, aber der
> sinn ist verloren gegangen, und das ganze zum selbstzweck geworden.

Nichts in der Natur ist zum Selbstzweck geworden und nur für Hygiene
muss man nicht so einen Aufwand betreiben, den die Kultur betreibt.
alle menschlichen Handlungen sind kultiviert, nicht nur die
Sexualität (Wir esse auch nicht mit den Fingern). Wo liegt der
Ursprung der Kultur. Sie muss doch für irgendetwas nötig gewesen
sein?

> > Welchen Sinn hat dann eigentlich
> > die sexuelle Unterdrückung, wenn Sex triebgesteuert, also vornehmlich
> > eine Körperfunktion ist?

> garkeinen (siehe oben), menschen 'klein halten'.

...ist Biologisch völlig widersinnig! Wenn Tiere diese Einschränkung
mit den Alphatieren vornehmen, dann hat es zwei Gründe: 1.
Geburtenkontrolle. Die ganze Sippe kümmert sich um die Nachkommen des
Chefs/Chefin, also auch Gründe, die das Überleben der sozialen
Gemeinschaft sichern. 2. Die Erbanlagen werden selektiert. Der
körperlich Stärkere bekommt das Vorrecht. Auch das ist sinnvoll für
das Überleben der Sippe. Du siehst also hier macht es Sinn. Beim
Menschen macht es nur dann Sinn, wenn die Einschränkung der
Sexualität ebenfalls aus Gründen der Vorteile für die Sippe
geschieht. Also soziale Gründe. 

> > Nimmt man an, dass die Sehnsucht nach sozialen Bindungen stärker ist,
> > als das reine körperliche sexuelle Bedürfnis und betrachtet man dazu
> > auch die Emotionen, die z.B. beim Sex, beim Verlieben und beim
> > Trennen freigesetzt werden (es gibt da gewisse Hormone, die z.B. die
> > Treue begünstigen), dann kann man über die Kontrolle des Sexuellen,
> > die Gesellschaft kontrollieren und es macht wieder Sinn.


> ich behaupte: die zwangsweise verbindung von sexualitaet und
> intimitaet
> ist (urspruenglich) unnatuerlich.

...und warum haben wir dann von Natur aus Hormone, die diese
Verbindung herstellen? In der menschl. Verhaltensforschung kennt man
eine Menge Verhaltensweisen, die etwas mit Nähe und Fremde zutun
haben. Babies fremdeln mit c.a. neun Monaten automatisch. Scheint
also angeboren zu sein, zwischen fremd und nah, vertraut und nicht
vertraut zu unterscheiden. (so wie Tiere auch zwischen den
Mitgliedern und nicht Mitgliedern der Sippe unterscheiden). Der Sinn
ist: Es gibt mir mehr Überlebenssicherheit, mich in meiner vertrauten
Sippe zu befinden und diese nach außen (vor vermeindlichen
Feinden)abzuschotten, also soziale Gründe, die wichtig für das
individuelle Überleben sind.


> oder andersrum: gesellschaftlich annerkannte und ueberall
> 'verfuegbare'
> prostituierte waeren schon ein herber machtverlust fuer das weibliche
> geschlecht...

Davon traeumen vielleicht Maenner, wenn sie nicht richtig drueber
nachdenken. Was hat der Sex dann aber fortpflanzungstechnisch für
einen Sinn? Auf diesen biologischen Sinn der Wichtigkeit des Sexes
argumentierst du aber die ganze Zeit. Dabei koennen die Maenner noch
froh sein, dass sie auch noch fuer anderes gebraucht werden und nicht
nach der Begattung sterben, wie bei den Bienen (um dem Volk nicht
unnötig Nahrung zu kosten).Wenn es um die Fortpflanzung geht, ist das
also absolut unlogisch.


> > Dass kleine Bildchen als sexuelle Stimuli ausreichen,

> sie reichen (alleine) ja ueberhaupt nicht aus.
> (befriedigung nur durch angucken? da muss die vorherige
> spannung aber extrem gewesen sein...)

Warum kapieren Hunde Bilder nicht, weil sie eine gehirngsteuerte
Wahrnehmungsleistung erfordern, deren Abstraktionsgrad nur das
menschl. Gehirn beherrscht. Wußtest du, dass in Kulturen, in denen
die Perspektive in der Malerei nicht erfunden wurde, die
Darstellungen auch nicht als perspektivisch erkannt werden? Das ist
eine Lernleistung unserer Kultur und ebenso ist es eine kulturelle
Lernleistung, diese Bilder als sexuelle Schluesselreize zu erkennen.

> koennte es nicht daran liegen, dass die dargestellten szenen
> ein klein wenig was mit sexualitaet zu tun haben? die fantasie
> anregen, was bei der (selbst)befriedigung der beduerfnisse zu mehr
> spass fuehrt?

Bilder sind nur Abbilder und deshalb reagieren Tiere nicht darauf.
Menschen haben aber gelernt, Bilder als Zeichen oder Symbole für
etwas anderes zu verstehen. Imagination ist also eine Gehirnleistung,
die verwoben ist mit allen anderen Dingen, die so im Gehirn
rumschwirren. Das heißt also, dass die Stimulanz sexueller
Bedürfnisse maßgeblich eine Sache der Gehirnfunktion ist. (Das
erklärt auch wieso verschiedene Menschen, je nach Kultur und
Erziehung auf andere Reize reagieren. Zeig mal einem Eingeborenen
einen BH. Der weiß gar nicht, was das ist, geschweige denn, regt es
ihn sexuell an. Einem Mann, der es gelernt hat, dieses Ding mit
weiblichen Brüsten in Verbindung zu bringen, wird es da ganz anders
ergehen)


> > Nur weil Sex stark von sozialen und kulturell erlernten
> > Komponenten abhängt, ist es möglich, ihn dazu zu benutzen, kulturelle
> > und soziale Kontrolle auszuüben.

> ich seh die abhaengigkeit genau andersrum. und deshalb benutzt man
> kulurelle und soziale strukturen um sexulalitaet zu kontrollieren.
> mit zweifelhaftem sinngehalt, wie gesagt.

Das beantwortet aber nicht die Frage, warum man denn die Sexualität
kontrollieren sollte, wenn es weder zur Geburtenkontrolle, noch zur
Bevorzugung der besseren Gene führt und auch den Verursachern der
Unterdrückung keine Vorteile in der Verbreitung der eigenen Gene
ermöglicht (wie bei der Moral, denn die schränkt ja den Verursacher
selber mit ein). Wenn keiner dieser Vorteile gegeben ist, macht es
keinen Sinn, Macht auf das soziale Gefüge auszuüben, um Sexualität
einzuschränken. Es macht aber Sinn, Macht auf Sexualität auszuüben,
um das soziale Gefüge der Sippe zu kontrollieren.

 >Sie
> > stillen ihre körperlichen Bedürfnisse und glauben, es würde
> > ausreichen.

> kann, muss aber nicht. in unserer gesellschaft sieht es danach aus,
> keine frage.


> aber "die Pornoindustrie" ist ja nun kaum eine von der gesellschaft,

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