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  • Karl Sten

mehr als 1000 Beiträge seit 14.08.2015

Ich komme zu anderen Schlussfolgerungen ...

Die Baltischen Staaten rüsten schon seit der Zuspitzung des Ukraine-Konfliktes 2014 und der Annexion der Krim massiv auf. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine führte Lettland vergangenes Jahr die Wehrpflicht wieder ein.

Liegt vielleicht daran, dass die Balten schlechte Erfahrungen mit ihren russischen Nachbarn haben. Die möchten halt nicht wie in den letzten paar hundert Jahren zum x-ten Mal annektiert und unterdrückt werden.

Vernünftig ist das alles nicht. Nicht nur Osteuropa und Russland verbrennen mit dieser Aufrüstungs- und Eskalationsspirale Gelder, die für die Bewältigung der Herausforderungen unserer Zeit fehlen werden: Entwicklung, Kooperation, Stopp des Klimawandels.

Ist es nicht menschlich so auf einen feindseligen Nachbarn zu reagieren. Die Bedrohung ist ja nicht mehr theoretisch und wird ja auch durch Drohgebärden von Putin gefüttert. Die Balten haben Angst Putins nächste Opfer zu sein - und wollen daher ihre Haut so teuer wie möglich verkaufen.

Beide Seiten weisen den anderen die Verantwortung zu. Russland könne sich aus der Ukraine zurückziehen, heißt es dann. Das ist richtig und wohlfeil zugleich, weil ein solcher Schritt – derzeit zumindest – nicht absehbar ist und das Hauptproblem nicht lösen wird: Die lange sträflich vernachlässigte Schaffung einer europäischen Friedensordnung. Nun droht an ihre Stelle eine vielleicht globale Kriegsunordnung zu treten.

Wir haben bereits eine europäische Friedensordnung die für alle europäischen Staaten gut funktioniert. Selbst die hochgerüstete Türkei traut sich nicht mehr das Hühnchen mit Griechenland zu rupfen. Es gibt nur noch einen Staat, der nicht teamfähig ist und sich nicht an diese Friedensordnung halten möchte - vermutlich weil er eigene Ziele hat und sich Dank seiner hoch-korrupten Regierung auf dem absteigenden Ast befindet. Das was wir jetzt erleben sind die letzten Zuckungen des russischen Imperialismus.

Die Aufrüstungen in Osteuropa brauchen durchaus mehrere Jahre Zeit. Es kann daher durchaus seien, dass eine weitere Rüstung nach einer militärischen Niederlage Russland erst einmal nicht mehr notwendig ist.

Entwicklung, Kooperation, Stopp des Klimawandels - das alles passiert in Europa - aber eben nicht in dem größenwahnsinnigen Russland mit seiner schrumpfenden Bevölkerung. Die meisten europäischen Länder haben ja noch nicht mal die 2% bei den Militärausgaben erreicht.

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