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  • Tlazolteotl

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Re: Erst mal verbindliche Tempolimits für Radfahrer

stebac schrieb am 19.05.2021 12:34:

Je nach dem wie nah sich Drahtesel und Fußgänger kommen z.B. maximal 20 km/h auf getrennten Rad- und Gehwegen in der Stadt. Eine bekannte von mir ist auf einen Rollator angewiesen, weil sie von einem Radfahrer gerammt wurde. Einem Freund hat es den Kiefer gebrochen, als ein Radfahrer zu nah an ihm vorbeirauschte und ihn mit der Schulter erwischte, dann spurlos verschwand. Nicht selten sind pöbelnde Radfahrer, die meinen irgendwer habe unrechtmäßig ihre Fahrstreifen betreten. Auf die Idee, dass die ihren Fahrstil auch dem Geschehen im Fußgängerbereich anzupassen haben kommen manche gare nicht. Auch wenn sich die meisten Leute, die mit Drahtesel unterwegs sind vernünftig verhalten empfinde ich, wenn ich als Fußgänger unterwegs bin, Radfahrer oft als die unangenehmeren Verkehrsteilnehmer als PKWs.

Könnte daran liegen, dass die PKWs auch nicht auf den Fußweg fahren müssen...? So richtig ich den Appell zur Vorsicht und Rücksichtnahme finde, so wenig finde ich deinen Vorwurf angemessen. So ein tolles Stück Straße habe ich keine 100m vor der eigenen Haustüre. Straße 2 Spuren für jede Richtung, ÖPNV ein eigenes Gleisbett, Parkplätze an der Fahrbahn und direkt dahinter eine viel zu schmale Fuß/Radweg-Kombi. Es handelt sich hier um eine der Hauptverkehrsachsen der Stadt. Und weil der Weg nicht so schon viel zu eng wäre (Fraglich ob überhaupt zulässig, denn der Radstreifen für sich ist keine 1,5m), kapert der Einzelhandel den Fußweg für die Auslage, der Bautrottel für Gerüste, die Studenten müllen die Laternen mit ihren Schrotträdern voll und seit Corona warten die Menschen an den Imbissen jetzt vor dem Laden und gern auf dem Radweg.

Unnötig zu erwähnen, dass kein Fußgänger dort mal Rücksicht auf die Radfahrer nimmt und vielleicht mal einen Blick nach hinten riskiert, wenn er denn mal wieder auf den Radweg latscht. Nicht dass ich einen Richtungsanzeiger erwarte, aber man sollte bitte auch nicht vom Radfahrer erwarten, dass er jedes dumme Verhalten vom Fußgänger vorausahnen könnte. Gerade in Sachen Unachtsamkeit ist der Fußgänger (da nehme ich mich nicht aus, denn ich erwische mich auch immer wieder, obwohl ich die Ecke und ihre Probleme kenne) ganz vorn mit dabei, weil man gerade auf solchen Kombiwegen oft gar nicht merkt, dass man eig. gerade auf dem Radweg steht. Die Wahrheit ist aber ganz klar, dass du auf dem Radweg als Fußgänger nichts zu suchen hast. Auf der Straße gehst du schließlich auch nicht spazieren.

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