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  • Tlazolteotl

mehr als 1000 Beiträge seit 18.04.2008

Re: Fahrradfahrer wollen mehr Anteil an der Straße???

Emo555 schrieb am 19.05.2021 10:11:

Funknetz110 schrieb am 19.05.2021 09:30:

…. dann sollen sie die Straße die über die KFZ Steuerfinanziert wird mit bezahlen!!

Und natürlich gleiche Pflichten für die Fahrrad Verkehrsteilnehmer! Also Haftplicht Versicherung, Verkehrssicherheit Überprüfung des Verkehrsmittels (TÜV) und natürlich eine Fahrzeugsteuer!!!

Dann natürlich noch Altersbeschränkungen für die Nutzung von öffentlichen Straßen! Z.B. ab 14J alles unter 14 darf nur auf dem Fahrradweg selber fahren oder auf den Gehwegen das Ding schieben.

Wer gleiche Rechte will muss auch den gleichen Pflichten nachkommen!!

So liebes leistungsallergisches Ponyhof Prekariat …… lasst es raus …..

Alles richtig aber was mich am meisten ärgert ist, dass es für Radfahrer keine Pflicht gibt den Fahrradweg zu benutzen wo ein solcher vorhanden ist. Von meinem Wohnort bis zum nächsten Ort hat man vor ein paar Jahren viel Steuergeld in die Hand genommen und einen schönen Radweg gebaut. Ist ja auch super aber bei schönem Wetter sehe ich täglich irgendwelche Radfahrer die mit ihren Rennrädern immer noch auf der Straße fahren und bei größeren Gruppen manchmal auch noch nebeneinender. Solange das so bleibt braucht sich keiner wundern warum Autofahrer nicht gut auf Radfahrer zu sprechen sind.

Also für große Gruppen gilt die Verbandsregel.

Die Verbandregel im Fahrverkehr ist im § 27 StVO definiert und besagt, dass Radfahrergruppen mit mehr als 15 Teilnehmern im Straßenverkehr einen sogenannten Verband bilden dürfen. Benutzungspflichtige Radwege sind für diese Gruppe ohne Bedeutung.

Die hat auch ihren guten Grund und du hast auch was davon. So bleibt die Gruppe zusammen und agiert als Block, statt dass du mehrere kleine Grüppchen hast, wo dann noch PKWs dazwischen fahren und sich so das Unfallrisiko deutlich erhöht.

Damit sind wir auch direkt beim nächsten Punkt, warum Gruppen und auch einzelne Radwege nicht verwenden. Das Problem ist oft nicht der Weg selbst, als einzelne Stellen. Sehr oft sind Anfang und Ende dieser Wege überhaupt nicht durchdacht, so dass gerade dort echte Gefahrenstellen entstehen, weil so ein Weg einfach mal im nirgendwo endet, plötzlich schmaler wird oder ohne passende Führung der KFZ Spur einfach auf der Straße endet. Ich kenne hier auch Radwege, die sind so geführt, dass man gar nicht drauf kommt, wenn man aus einer bestimmten Richtung kommt. Auch immer wieder gern gesehen sind Radwege, bei denen man irgendwie vergessen hat, dass vielleicht auch mal jemand abbiegen möchte.

Ich nehme gern Radwege, aber die müssen auch funktionieren und mich am Ende nicht mehr gefährden, als wenn ich auf der Straße fahre. X km Alibi mit Start und Ende im Nirgendwo, deren offensichtlicher Zweck nur ist, den Radfahrer irgendwie von der Straße zu holen, die ignoriere ich hin und wieder auch mal. Wenn Straßen so gebaut wären wie einige Radwege, dann wär hier aber der Teufel los.

Von denen die meinen an einer roten Ampel wartenden Autofahrer vorbeizuziehen und noch bei Rot abzubiegen reden wir erst gar nicht.

Ich denke darüber braucht man sich nicht zu streiten. Wem etwas an seiner Sicherheit liegt, der sortiert sich an der Ampel ganz normal in den Verkehr ein und fährt auch erst nach der Kreuzung wieder etwas an den Rand.

Wenn man es besser machen will dann reicht ein Blick in den Niederlanden. Habe früher an der Grenze gelebt. Dort gab es schon vor 30 Jahren entlang der Landstraße eine Radspur auf jeder Seite, in der Stadt Roermond gab es vielerorts von der Straße baulich abgetrennte Radspuren mit eigenen kleinen Ampeln damit sich Autos, Fußgänger und Radfahrer möglichst nicht in die Quere kommen. Radfahrer konnten somit nicht einfach zum Überholen langsamer Radfahrer mal rüberziehen in die Auto- oder Fußgängerspur.

Die Abstandsregeln zwingen dich eigentlich ohnehin schon lange den Überholvorgang analog zum Auto über die 2. Fahrbahn / Gegenfahrbahn zu machen, so dass sich überholende Radfahrer auch nicht das Thema darstellen dürften. Das man sich immer wieder auf einer Spur durchquetschen will, ist eine gefährliche Unsitte vieler Autofahrer, die damit den Radverkehr massiv gefährden. Aber auch für Radfahrer gilt aus ganz eigenem Interesse beim Überholen der Schulterblick und ein Handzeichen, wenn man nicht einfach von der Straße gepflückt werden möchte.

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