Subzero schrieb am 18.04.2023 22:32:
(als ob Krieg nicht immer ein Scheitern wäre)
Die Schuld wird schonmal vorsichtig in Richtung Globaler Süden verschoben. Die haben schließlich nicht mitgemacht (und sich gleichzeitig dadurch ruinieren lassen).
Gleichzeitig kriegt man mit, daß China durchaus ein weit härterer Brocken werden wird, weil es auch da keine Unterstützung durch die südlichen Länder gegen China geben wird. Derweil sind anscheinend große Teile der Munitions- und Waffenreserven der NATO aufgebraucht, nur das SuperDuper-Zeugs nicht, was Taiwan aber wenig helfen würde.
Irgendwie hat die Idee von China als "grauer Eminenz" im Hintergrund etwas einleuchtendes.
Russland und die Nato haben sich militärisch verausgabt, die Nato-Länder werden sich eine ähnliche Nummer mit Taiwan wie die mit der Ukraine nicht noch einmal leisten können - selbst wenn sie wollten.
Für China ist das eine Win-Win-Situation. Die Russen als globale Player sind auf längere Zeit ausgeknockt und auf China als Absatzmarkt für Rohstoffe angewiesen. Die Nato ist militärisch - zumindest materiell - ausgeblutet und wird einen Teufel tun, Taiwan mit Rüstungsgütern vollzupumpen wie die Ukraine.
Bleiben als Gegenspieler nur noch die USA, und mit deren Taiwan-Unterstützung wird China schon klarkommen. Auf Seite der Nato ist da nur Frankreich ein größerer Unsicherheitsfaktor, die haben sich in der Ukraine auch nicht so rüstungsgütermäßig verausgabt wie der Rest der Nato. Aber die Franzosen werden auch im Fall Taiwan eher die Füße ruhighalten.
So gesehen, ergibt auch die bisherige Haltung Chinas einen Sinn.