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Avatar von oldman123
  • oldman123

mehr als 1000 Beiträge seit 25.11.2003

Warum tun die NATO Länder nicht das, was sie könnten?

Ich entschuldige mich gleich mal am Anfang, dass mein Beitrag verhältnismäßig lang geraten ist, aber beim dem Umfang des Krieges kann man sowas nicht in 3 - 5 Sätzen abtun.

Der Krieg in der Ukraine kostet zumindest den NATO-Ländern Tag für Tag, Woche für Woche und Monat für Monat viel Geld.
Jedes Land der NATO ist gerade mal bereit so viel an Waffen und Munition oder was man sonst so im Krieg braucht um den Krieg von ukrainischer Seite am laufen zu halten.

Zu beginn des Krieges:
Mit Deutschland "erfand man den Ringtausch"
Heißt, die Ostfrontländer der NATO lieferten aus ihren Beständen an sowjetischer Kampftechnik. Waren aber auch kein Sowjetschrott, sondern modernisierte Technik. Erstmal gut, es konnte schnell geliefert werden, die Ukraine verfügte über Personal, die die Technik bedienen konnte, Restbestände an Ersatzteile verfügbar waren und Personal, die sich mit der Technik auskannten. Wie viel davon bis heute noch einsatzfähig ist? Keine Ahnung.
Das der Verschleiß an Kampftechnik in Stellungskämpfen auf beiden Seiten sehr hoch ist, ist (fast) jedem aus der Geschichte bekannt. Und davon gab es in der Ukraine zwei bestimmende Phasen.

So ab Anfang Juni 2022 bis Anfang September.
Im September konnte die Ukrainische Armee erhebliche Geländegewinne um und Südlich von Charkiw erreichen.
Dann stockte es wieder.
Von Cherson im Süden ab etwa Anfang Oktober bis Ende November gab es noch mal Erfolge der Ukrainer, in dem sie die Russischen Truppen, so die Ukrainer, über den Dnepr verjagen konnten.
Seit Ende November 22 herrscht Stellungskrieg, also herrscht Abnutzungskrieg. Die angekündigten Offensiven der Russen und Ukrainer blieben scheinbar bis jetzt aus. Ein Grund könnt sein, für eine erfolgreich Offensive ist meist ein größerer Kraftakt als eine Frontlinie zu verteidigen.

Aktuelle Karten, Grafiken und Nachrichten zur russischen Invasion
TAGESSPIEGEL
https://interaktiv.tagesspiegel.de/lab/wie-weit-sind-die-soldaten-aktuelle-karte-der-russischen-invasion-in-der-ukraine/

Dem nächst wird man noch weniger Nachrichten von der Front bekommen, weil die Ukrainer den Zugang zur Front für Journalisten nicht nur wie vorher erschwert, sondern auch verboten haben.

Kein Zugang mehr zu "roten Zonen"
Stand: 18.04.2023
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-medien-berichterstattung-krieg-101.html

"Ukraine-Hilfe
Diese schweren Waffen liefern andere Nato-Staaten

Aktualisiert am 22.04.2022

Aber was seit dem geliefert wurde, man diskutiert in NATO-Europa über "14 Leopard +/- X" mal mehr mal weniger (Beispiel symbolisch), die Polen müssen rechtlich die Deutschen fragen ob sie Kampfjets liefern dürfen, andere Länder halten sich raus wie Griechenland und über Spanien, Portugal hört man wenig und andere Länder wie die Balten und andere und NATO Kleinstaaten haben praktisch gar nicht zu bieten.

Wie wäre es, wenn alle gut bestückten europäischen NATO Länder 10% ihrer motorisierten Waffen und Fahrzeug (gepanzerte Fahrzeuge, Transportfahrzeuge, ....), aller Art von Artillerie, Munition und das notwendige drum herum liefern würde?
Die Griechen könnten, haben genug, aber haben "Angst vor den Türken". Ok, man weiß aus der Vergangenheit, die NATO würde bei einer militärischen Auseinandersetzung nur dumm aus der Wäsche gucken.
Die Kanadier könnten mehr als 10% liefern. Mit einem Überfall müssen die Kanadier nicht heute und morgen rechnen.

Wie viel Bewaffnung bräuchten die Ukrainer um echte erfolge z.B. um die russischen Streitkräfte zurückzudrängen und in die "Separatistengebiete" erfolgreich zu Erobern? Wenn von jedem NATO-Land im Durschnitt (theoretisch) 15 Panzer geliefert würden und benutzt werden könnten, macht das bei 31 NATO-Ländern 465 Panzer also ~500 Panzer möglich. Aber wie im Krieg immer erstmal eine theoretische Betrachtung.
Aber was passiert? Die Ukrainer holen sich eine blutige Nasen nach der anderen in Bachmut, wird fast täglich berichte, weil sie nicht mal von der NATO in die Lage gebracht werden, diese eine Stadt zurück zu erobern. Traurigerweise ist die Stadt doch so wie so schon ein Trümmerhaufen. Es wäre nicht nur symbolisch sondern auch taktisch wichtig die Stadt einzunehmen um sich einen Weg in Richtung Osten zu bahnen.
Siehe Karte oben im Tagesspiegel.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (19.04.2023 21:35).

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