Das ist das Dilemma der Linken. Sie sind es leid, ewig in der Opposition geduldig ihrer Arbeit nachzugehen, bei Entscheidungen nicht beteiligt zu sein und dagegen stimmen nichts einbringt. Trotzdem bin ich der Meinung, dass sie als Opposition einflussreicher sind als sie es in einer Regierung wären.
Widersprechen Sie sich da nicht selbst?
Beispiel Grüne: Wären diese nicht 1998 in eine rotgrüne Regierung eingestiegen, wäre die Beteiligung am Kosovo-Krieg nicht beinahe geräuschlos durchgewunken worden und Hartz IV sähe heute wahrscheinlich auch anders aus. Die Linke würde imo in einer Regierung einen ähnlichen Weg gehen wie damals die Grünen.
Das liegt dann doch nur an der Partei selbst, sie muss sich halt entscheiden welchen Weg sie gehen will, Futtertröge oder dafür kämpfen was man dem Wähler versprochen hat und im Parteiprogramm steht.
Man muss sich doch nur die Führungsriege der Grünen anschauen, von wem sollte da auch nur irgendetwas kommen?
Und wer soll die wählen? Die träumen ja auch von Regierungsbeteiligung, obwohl ich nicht darauf wetten würde, dass die überhaupt in den Bundestag kommen.
Es gibt doch für keinen einzigen Wähler überhaupt einen Grund, diese Partei zu wählen.
Das nehme ich ihm nicht ab. Schulz hat sich im EU-Parlament in einer informellen GroKo sehr wohl gefühlt.
Es kommt ja darauf an, ob der Wähler ihm das abnimmt, nicht Sie oder ich.
Für viele ist wegen der Flüchtlinge nur wichtig, dass Merkel wegkommt.
Für mich hat Schulz auch keine Ausstrahlung/Charisma, aber er wird von den Medien gepuscht, das darf man nicht unterschätzen.
Die Chance für R2G hätte es 2013 gegeben - die SPD wollte nicht mt der Linken. Es hätte die SPD zerrissen.
Das lag nicht an der Basis der SPD, sondern am Führungspersonal.
Denke daher, dass eine GroKo mit Juniorpartner SPD immer noch die wahrscheinlichere Option ist, selbst wenn es theoretisch zu einer Mehrheit für R2G reichen sollte.
Ich kenne Schulz ja nicht persönlich, aber wenn man sich seinen Karriereverlauf anschaut, dann läuft eigentlich alles so wie er es will.
Obwohl vom kleinen Koalitionspartner, wurde er EU-Präsident und nicht jemand aus der CDU/CSU.
Man muss auch nur seine Ernennung zum Parteichef und Kanzlerkandidaten ansehen,
er musste nur laut genug schreien : "Hier! Ich! Ich will Chef werden!"
Natürlich gäbe es klügere und verdientere Politiker in der SPD, aber die drängen sich halt nicht so ins Rampenlich, bzw. lässt man das nicht zu.
Meine Einschätzung ist, dass dieser Schulz von Größenwahn und Machtgier besessen ist.
Dem ist persönlich egal, wer welchen Ministerposten bekommt, wenn er nur Kanzler spielen darf, denn ihn treiben nicht irgendwelche politischen Ziele an.
Da würde er sich wie die Fahne im Wind drehen um seine persönlichen Ziele zu erreichen.
Imo würde er mit diesem Anspruch von seiner Partei zurückgepfiffen werden, wenn er dafür mit Grünen und Linken koalieren müsste. Die FDP als 3. kleiner Koalitionspartner ist zu schwach und in der aktuellen Konstellation (Cem und Karin) läuft eh alles auf Schwarz-Grün-Gelb statt einer Ampel hinaus.
Der lässt sich nicht zurückpfeifen!
Da tanzen alle nach seiner Pfeife, warum auch immer.
Gelb und Grün müssen erst einmal die 5%-Hürde schaffen.
Gerade bei Grün sehe ich da Probleme, wer will eine Totalversagerin und einen türkischen Totalversager denn wählen?
Wegen welchem Programmpunkt?
Selbst wenn sie es in den Bundestag schaffen, wird das mit dem schlechtesten Ergebnis in ihrer Geschichte sein.
Imo Wunschdenken - die Linke hat keine Trümpfe. Die SPD kann jederzeit sagen, mit dieser und jener Position der Linken (Euro, Hartz IV, Nato, Rente, ...) ist R2G leider unmöglich. Daher müssen wir notgedrungen zum Wohle des Landes wieder in eine GroKo eintreten, auch wenn wir das eigentlich gar nicht wollen.
Natürlich hängt das von einigen Faktoren ab.
-Beide Parteien müssen noch zulegen
-Beide Parteien müssen sich einigen und kompromissbereit sein
-Schulz muss danach gieren Kanzler zu werden
- aber vor allem müssen die internen Kämpfe und Tortenwerfereien bei der Linken aufhören.
Man muss sich klar werden, wer das beste Pferd im Stall ist und Wagenknecht dann auch bedingungslos unterstützen.
Deshalb wünsche ich mir ja, dass sie in der Opposition verbleibt. Dort ist ihr Einfluss größer.
Kann die Opposition eine Gesetzt verhindern, oder eines schaffen, bei dieser Stärke?
Also kann die Oposition gar nichts tun, nur ein paar Reden schwingen, den Finger mahnend erheben, das wars dann auch schon.
Oder was hat die Opposition in dieser Legislaturperiode handfestes erreicht?