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  • baby on board

575 Beiträge seit 02.06.2005

Re: "Machtverhältnis"

sys3 schrieb am 24. Februar 2015 18:17

> baby on board schrieb am 24. Februar 2015 11:40

> > sys3 schrieb am 24. Februar 2015 07:41

> > > womit sich automatisch die Frage stellt, ob es als
> > > Arbeitsanweisung zu verstehen ist. Wenn hier also jemand dem anderen
> > > den Mund verbietet, dann höchstens das Auswärtige Amt seinen
> > > Untergebenen

> > Ein Ministerium ist eine Behörde, die ...
> > das zu tun hat, was der durch den politischen Prozess in
> > seine Funktion gekommene Leiter der Behörde, der Minister umgesetzt
> > haben will.

> Es ist automatisch Vorschrift, dass Untergebene nicht öffentlich groß
> das Gegenteil dessen erzählen dürfen, was der Chef öffentlich
> verkündet, nicht nur in Ministerien. Dazu benötigt niemand ein Papier
> an Untergebene, das muss noch nicht einmal in einem Arbeitsvertrag
> stehen, weil es sich von selbst versteht.

Wenn die Loyalität des Mitarbeiters selbstverständlich ist, warum
beklagst Du Dich dann, wenn in einem Papier deutlich gemacht wird, zu
welcher inhaltlichen Position Loyalität erwartet wird? Nichts ist
schlimmer als ein Chef mit unklaren Vorgaben, der hinterher beklagt,
man habe sich nicht an Vorgaben gehalten.

> Wenn man also nicht dem
> naiven Glauben anhängt, dass Selbstverständliches explizit befohlen
> werden muss,

Nochmals: Das Papier ist keine Verkündung oder Bekräftigung einer
allgemeinen Loyalitätsforderung, es erklärt, was die inhaltlichen
Positionen des Hauses sind.

> dann stellt sich eben die Frage, was hier denn sonst
> angewiesen wurde,

Was - außer dass Mitarbeiter dies zu Kenntnis nehmen und auf dieser
Grundlage arbeiten - soll da groß angewiesen werden?

> und da ist die Spannweite der Antworten eben
> übersichtlich. 

Dunkel - und zumindest für mich - unergründlich sind Deine
Andeutungen.

> > Das ist Demokratie. Und nicht, wenn jeder Ministeriumsmitarbeiter
> > seine privaten Ansichten als jene der Bundesrepublik Deutschland
> > vorträgt.

> Die Loyalitätspflicht gegenüber Vorgesetzten ist keine Demokratie
> sondern Hierarchie. Die funktioniert in Diktaturen in der Regel sogar
> besser als in Demokratien. Und welcher Ministeriumsmitarbeiter hat
> bitte private Ansichten vorgetragen, wer soll so blöd gewesen sein?
> Oder kurz: Dein Absatz ist sowohl Unfug als auch OT.

Man kann kaum etwas so eindeutig formulieren, dass es sich in
böswilliger Absicht nicht verdrehen ließe. 

Die Argumentationslinie der Kritiker des Papiers ist, es schreibe
Mitarbeitern, Journalisten, Bürgern vor, wie die Vorgänge in der
Ukraine zu bewerten seien. Es sei ein einer demokratiewidriger
Oktroy.

Tatsächlich hat die demokratisch legitimierte Führung des
Ministeriums knapp zusammengefasst, was ihre Einschätzung und
Arbeitsgrundlage ist. 

Bürger und Journalisten sind nicht verpflichtet diese zu teilen.
Kritiker des Papier tun aber so, als würde die Exekutive genau diese
Absicht verfolgen, weshalb man sich empören müsse.

> > Ja, das ist ein Machtverhältnis, aber ein gutes. Warum sollte ein
> > angestellter oder beamteter Ministeriumsmitarbeiter diesen
> > Arbeitsplatz, an dem er anders als der politisch bestimmte Leiter,
> > den gesetzlichen Schutz als Arbeitnehmer genießt, zur Umsetzung
> > seiner privaten politischen Meinungen nutzen dürfen?

> Möchtest Du nachweisen, dass Ministeriumsmitarbeiter öffentlich de
> fakto ihren Chef einen Lügner nennen, oder möchtest Du Dich lieber
> selbst als Lügner titulieren lassen, der einen Strohmann aufbaut, um
> ihn dann abzufackeln?

Ich kann Deinen Gedankengängen nicht folgen, was aber sicherlich an
meiner intellektuellen Insuffizienz liegt.

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