> http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/europa/europastaaten/736123_EsgibtzahlreicheoffeneFragenzudenEreignissenaufdemMaidan.html
"vom 19.02.2015, 17:38 Uhr"
"Zur Person: Ina Kirsch
ist Unternehmensberaterin und eine intime Kennerin der Ukraine. Die
deutsche Sozialdemokratin, die 13 Jahre lang im Europäischen
Parlament arbeitete, war bis zum letzten Jahr Direktorin des European
Centre for a Modern Ukraine (ECFMU). Die Organisation, die ihren Sitz
in Brüssel hat, wurde 2011 gegründet, um im Zuge der EUAnnäherung
der Ukraine für eine Verbesserung der Beziehungen
zwischen Kiew und Brüssel zu sorgen."
"Beispielsweise ist die Korruption heute noch schlimmer als unter
Janukowitsch. Unter Janukowitsch haben die Unternehmer einmal
gezahlt übrigens im Laufe seiner Amtszeit immer mehr, was auch ein
Grund für den steigenden Unmut war. Jetzt zahlen sie, und am
nächsten Morgen steht bereits jemand anderer vor der Tür. Da kann
man als Unternehmer nicht mehr kalkulieren. Ein weiteres Problem
sind die Freiwilligenbataillone. Die werden beispielsweise vom
Oligarchen Ihor Kolomojski, dem Gouverneur von Dnipropetrowsk,
bezahlt. Die Hauptaufgabe der Bataillone ist aber gar nicht so sehr
der
Kampf. Sie schützen vielmehr Kolomojskis Unternehmen und führen
gewalttätige Übernahmen fremder Firmen durch. Sie stürmen einfach
diese Unternehmen und verjagen die Leute dort, nach dem MafiaPrinzip.
Das ist jetzt möglich.
Das sieht nicht gerade nach einem investitionsfreundlichen Klima aus.
Ganz und gar nicht. Ich kenne niemanden, der jetzt in der Ukraine
investieren will. Die geplante große Investorenkonferenz zur Ukraine
wird seit September immer wieder verschoben. Es gibt nach wie vor
kein Datum, an dem die Konferenz stattfinden wird. Logisch: Es gibt
keine Investoren. Und zwar nicht nur, weil in der Ukraine Krieg
herrscht, sondern weil das System in Kiew noch korrupter und
unberechenbarer geworden ist. Jeder mögliche Investor wird ihnen
sagen, ohne glaubhafte Garantien investieren wir dort nicht. Die
Ukraine ist durch das, was jetzt passiert ist, um Jahrzehnte
zurückgeworfen. Das einzig Positive ist, dass eine Nationsbildung
stattgefunden hat. Dafür gibt’s die Ukraine wirtschaftlich als Staat
nicht mehr."
************************************
Die ukr Währung ist von 17 Hrywnja /1 Euro Anfang Februar auf 31
Hrywnja /1 Eur heute gesunken. Der Grund war das die ukr. Zentralbank
kein Geld mehr hatte um die Währung zu stützen. Stattdessen hatte sie
die Leitzinsen um 5,5 punkte auf 19,5 Prozent angehoben.
*************************************
Derweil in Kiew
> http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/02/23/ukraine-parlamentarier-werfen-zentralbank-chefin-hochverrat-vor/
"Das ukrainische Parlament hat bereits mehr 100 Unterschriften
gesammelt, um den Rücktritt von Notenbank-Chefin Valeria Gontarewa zu
erreichen. ... Mit der Absetzung von NBU-Chefin solle der Notenbank
Stabilisierung garantiert werden. Die Unterschriften seien von
Abgeordneten aller Fraktionen eingegangen.
Darüber hinaus habe der Gesetzgeber vier offizielle Anfragen an den
ukrainischen Geheimdienst SBU gestellt. Dieser soll gegen Gontarewa
wegen „Hochverrat und Fahrlässigkeit“ ermitteln, berichtet
Ukrinform."
*****************************************
Das Interview von Frau Kirsch in der Wiener Zeitung ist auch
bezüglich der Vorgänge auf dem Maidan interessant zu lesen.
"vom 19.02.2015, 17:38 Uhr"
"Zur Person: Ina Kirsch
ist Unternehmensberaterin und eine intime Kennerin der Ukraine. Die
deutsche Sozialdemokratin, die 13 Jahre lang im Europäischen
Parlament arbeitete, war bis zum letzten Jahr Direktorin des European
Centre for a Modern Ukraine (ECFMU). Die Organisation, die ihren Sitz
in Brüssel hat, wurde 2011 gegründet, um im Zuge der EUAnnäherung
der Ukraine für eine Verbesserung der Beziehungen
zwischen Kiew und Brüssel zu sorgen."
"Beispielsweise ist die Korruption heute noch schlimmer als unter
Janukowitsch. Unter Janukowitsch haben die Unternehmer einmal
gezahlt übrigens im Laufe seiner Amtszeit immer mehr, was auch ein
Grund für den steigenden Unmut war. Jetzt zahlen sie, und am
nächsten Morgen steht bereits jemand anderer vor der Tür. Da kann
man als Unternehmer nicht mehr kalkulieren. Ein weiteres Problem
sind die Freiwilligenbataillone. Die werden beispielsweise vom
Oligarchen Ihor Kolomojski, dem Gouverneur von Dnipropetrowsk,
bezahlt. Die Hauptaufgabe der Bataillone ist aber gar nicht so sehr
der
Kampf. Sie schützen vielmehr Kolomojskis Unternehmen und führen
gewalttätige Übernahmen fremder Firmen durch. Sie stürmen einfach
diese Unternehmen und verjagen die Leute dort, nach dem MafiaPrinzip.
Das ist jetzt möglich.
Das sieht nicht gerade nach einem investitionsfreundlichen Klima aus.
Ganz und gar nicht. Ich kenne niemanden, der jetzt in der Ukraine
investieren will. Die geplante große Investorenkonferenz zur Ukraine
wird seit September immer wieder verschoben. Es gibt nach wie vor
kein Datum, an dem die Konferenz stattfinden wird. Logisch: Es gibt
keine Investoren. Und zwar nicht nur, weil in der Ukraine Krieg
herrscht, sondern weil das System in Kiew noch korrupter und
unberechenbarer geworden ist. Jeder mögliche Investor wird ihnen
sagen, ohne glaubhafte Garantien investieren wir dort nicht. Die
Ukraine ist durch das, was jetzt passiert ist, um Jahrzehnte
zurückgeworfen. Das einzig Positive ist, dass eine Nationsbildung
stattgefunden hat. Dafür gibt’s die Ukraine wirtschaftlich als Staat
nicht mehr."
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Die ukr Währung ist von 17 Hrywnja /1 Euro Anfang Februar auf 31
Hrywnja /1 Eur heute gesunken. Der Grund war das die ukr. Zentralbank
kein Geld mehr hatte um die Währung zu stützen. Stattdessen hatte sie
die Leitzinsen um 5,5 punkte auf 19,5 Prozent angehoben.
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Derweil in Kiew
> http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/02/23/ukraine-parlamentarier-werfen-zentralbank-chefin-hochverrat-vor/
"Das ukrainische Parlament hat bereits mehr 100 Unterschriften
gesammelt, um den Rücktritt von Notenbank-Chefin Valeria Gontarewa zu
erreichen. ... Mit der Absetzung von NBU-Chefin solle der Notenbank
Stabilisierung garantiert werden. Die Unterschriften seien von
Abgeordneten aller Fraktionen eingegangen.
Darüber hinaus habe der Gesetzgeber vier offizielle Anfragen an den
ukrainischen Geheimdienst SBU gestellt. Dieser soll gegen Gontarewa
wegen „Hochverrat und Fahrlässigkeit“ ermitteln, berichtet
Ukrinform."
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Das Interview von Frau Kirsch in der Wiener Zeitung ist auch
bezüglich der Vorgänge auf dem Maidan interessant zu lesen.