Pathetische und moralingetränkte Schauveranstaltungen, wie sie in Berlin stattgefunden haben, verfolgen aber mindestens auch einen weiteren Zweck: die ebenso wichtige Debatte um die Folgen der Pandemie-Maßnahmen mitsamt ihrer politischen Implikationen zu verhindern und die Verantwortlichen in Konsequenz vor notwendigen Fragen zu schützen. Es ist, wenn man so will, eine Instrumentalisierung der Toten und der Trauer.
Sehr scharfsinnig analysiert. Dieses Spektakel ist absolut durchschaubar.
Seit nunmehr 12 Monaten erleben wir eine Pandemie mit einem sehr einseitigen Blick auf die Todeszahlen, daneben gerät das Leben zu einem vollkommen nebensächlichen Beiwerk, welches keinerlei Aufmerksamkeit erhält, Weder der würdevolle Abschied von den Sterbenden oder die Begleitung der Alten in ihrem letzten Lebensabschnitt gelingt, noch die Garantie der Freiheit der Bürger, ja noch nichteinmal die nackte Existenz der von den Berufsverboten betroffenen Menschen interessiert die politischen Führer. Schulbildung und Bildungschancen, Kunst und Kultur, Wohlstand und Würde der Menschen werden alle mit dem Hinweis auf die drohende Zahl der Toten beiseite gewischt.
Nun sind es nach einem Jahr doch über 80.000 geworden, noch nichteinmal das selbsterklärte Ziel der Rettung der Vulnerablen ist erreicht worden. Alle wirklich wirksamen Massnahmen, schnelle digitale Kontaktverfolgung, Teststrategie, Impfstrategie, freiwilige langfristig wirksame und akzeptierte Vorsichtsmaßnahmen... alles das wurde versemmelt und vertrödelt während die politisch Verantwortlichen sich die Taschen mit Immobiliendeals und Maskendeals die Taschen gefüllt haben.
Deutschland reiht sich sehr weit hinten in der Schlange der Länder ein, die zur Normalität zurückkehren. Falls das überhaupt noch jemals gelingt in Anbetracht der ständigen Schwurbelei über "Privilegien", die früher mal Grundrechte genannt wurden.