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  • Regenwetter

442 Beiträge seit 29.04.2023

Re: Mafia

Anton Schuhbeck schrieb am 17.01.2024 06:44:

Es muss endlich eine Legalisierung geben, und zwar selbst von Drogen wie Fentanyl. Es nützt nichts. Man überlässt diesen Bereich bisher der Mafia, und Ecuador ist ein aktuelles Beispiel was dann passiert.

So einfach kann man es sich aus meiner Sicht nicht machen.
Aus bewusster Einstellung heraus bin ich Abstinenzler, ich bin aber auch starker Raucher. Meine ablehnende Einstellung gegen berauschende Substanzen ist, ebenso wie meine Sucht als Raucher, ja nicht vom Himmel gefallen. Sie ist aus dem familiären Umfeld, den Menschen mit denen ich zusammen war und bin, auch der Werbung, wie ich es gelernt habe mit Stresssituationen umzugehen, meiner Beobachtung berauschter Menschen und vielen anderen Gründen entstanden. Darüber hinaus ist mir bewusst, der Rausch gehört für viele zum Leben. Ein uraltes Proplem, ich erinnere an Noah.
Will ich dieses Problem angehen, dann ist die Prävention, das Schaffen von Bewusstsein und die Gestaltung der Gesellschaft wichtig. Die Zahl der Suchtkranken in Russland und wohl auch in der Ukraine ist in den Jahren des Krieges deutlich gestiegen.
Wenn diese Prävention keinen Erfolg hatte, wird es schwierig. Als Gesellschaft kann ich verschiedenste Postionen einnehmen. Der Bogen dürfte vom "alles tolerieren" bis "jeden wegsperren" reichen. Als Gesellschaft muss ich damit zwischen den grundsätzlichen Freiheitsrechten - die in der Sucht aus der Sucht eingeschränkt sind; auch wenn ich sage, ich rauche nicht mehr, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich nicht mehr rauche doch sehr gering, - und dem Schutz der Gesellschaft abwägen. Wird die Zerstörung innerhalb der Gesellschaft durch die Sucht zu groß, ist sie stärker gezwungen in die Freiheitsrechte einzugreifen.
Aus pragmatischen Überlegung halte ich einen anderen Umgang in der Drogenpolitik bei den Menschen, denen, aus meiner paternalistischen Einstellung heraus, nicht mehr zu helfen ist und die das ganze Angebot von Hilfe, über Repression schon (mehrfach) durchlaufen haben, für notwendig. Und da bin ich nahe bei der "Freigabe". Wem nicht zu helfen ist, wen ich aufgebe, soll die Möglichkeit haben sich zu berauschen. Sehr restriktiv, sehr kontrolliert, durchaus in der Wirkung von den betroffenen Personen als diskriminierend empfunden. Diese sehr hohen Mauern und dieses sehr hohe Misstrauen haben Gründe in persönlichen Erleben. Ich erlebte, wie Methadon aus diesem eigentlich Würde erhalten sollenden System so gebraucht wurde, dass es zur Abhängigkeit bei einer Dritten führte, die dann, um Heroin zu bekommen zur Nutte wurde. Da war die geregelte Abgabe an den Süchtigen, um dem Kranken sein Leben in Würde zu erhalten, deutlich daneben gegangen.

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