Ansicht umschalten
Avatar von Regenwetter
  • Regenwetter

442 Beiträge seit 29.04.2023

Re: Ich habe große Probleme mit dem Umgang der heutigen Drogen

ersiees schrieb am 17.01.2024 12:46:

gerade vor einer Woche habe ich begonnen, mich einmal näher damit auseinanderzusetzen.

Es geht um Fentanyl, Xanx, Ketamin, Oxycotin (und alles aus diesem Umkreis).

Das, was ich dabei erfahren habe, war so unglaublich und fürchterlich, dass mir jegliche Vorstellung fehlt, wie man damit umgehen kann.

Sie beschäftigen sich in erster Linie, wenn ich Sie richtig verstanden habe, mit dem Suchtpotenzial und den psychischen Schädigungen beim Konsum der genannten Drogen, die m.W. Opioide, Benzodiazepine, Narkosemittel sind.Amphetamine sind sicher auch zu nennen. Es sind alles Stoffe, die in unserem Kulturkreis "neu" beim Drogenkonsum sind. Unser typisches Rauschmittel ist der Alkohol und die Tablettensucht (diese wohl grundlegend für die Fentanyl-Krise in den USA). Es werden in Deutschland viel mehr Menschen an Alkohol und Nikotin sterben, als an den neuen Drogen, die vielfach zweckentfremdete Medikamente sind.

Freigabe von Gras und Haschisch ja, ev. auch LSD, Pilze etc (mit Einschränkungen), aber bei allem anderen fehlt mir die Vorstellung, wie man das in den Griff bekommen kann, solange es so leicht und so billig bekommen kann.

Ich weiß, der Rausch hat die Menschen durch ihre Geschichte begleitet. Ich stelle mir aber auch die Frage, warum wollen wir berauscht sein? Und wirkt eine gesellschaftliche Ächtung des Rausches auf den Konsum eindämmend? Zur Freigabe von Drogen habe ich die Vorstellung, dass damit zwar der Konsument aus dem Strafrechtsbereich geführt wird, der Konsument aber nur ein Beteiligter ist. Zeigt die Prohibition in den USA, dass durch sie das organisierte Verbrechen einen enormen Aufschwung nahm, zeigt ihr Wegfall aber auch, dass dies nicht zu einem Wegfall der organisierten Kriminalität führte. Die Mafia fand andere Erwerbsquellen.

aber genau in diesen Bereich fällt die Frage Banken und Mafia ja hinein.

Mir ist bewusst, dass, wenn ich mich als Abstinenzler bezeichne, dies an die Abstinenz- und Sittlichkeitsbewegung des 19/20 Jhd erinnern mag. Diese wiederum mag ich nicht, weil sie oft von einem Klassendünkel begleitet war. Konsum, egal ob von Drogen oder "der ganz normale" ist immer Teil des Politischen. Hätten wir eine drogenfreie Welt (Illusion) dann hätten wir dennoch keine ideale Welt. In meinem Threat hatte ich zum Ausdruck bringen wollen, wie die Rechte des durch Drogen geschädigten Menschen auf ein menschenwürdiges Leben und die Rechte der Gemeinschaft nicht überlastet zu werden, in die Waage zu bringen sind. Wenn in den USA von 70.000 Fentalyn-Toten gesprochen wird, dann wird dort auch die teure "Helferindustrie" thematisiert, nicht im positiven Sinne.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (17.01.2024 14:27).

Bewerten
- +
Ansicht umschalten