Re: Ich könnte Schreikrämpfe bekommen

"Solange AKW laufen werden die EE nie mit Tempo ausgebaut weil die Kraftwerke große Bremsen sind."

Das fasst meines Erachtens die irrationale deutsche Energiepolitik gut zusammen:

1. Man tut ohne rationale Grundlage so als ob zwei der wichtigen CO2-emissionsfreien Energiequellen ein Gegensatz seien und man nur das eine oder das andere haben könne.

2. Man entscheidet dann, dass Solar- und Windenergie die "gute" CO2-emissionsfreie Energiequelle sei und die Kernenergie die "böse" und es deshalb höchste Priorität habe, die "böse" CO2-emissionsfreie Energiequelle loszuwerden.

3. Man geht mit dem Abschalten der Kernenergie einfach einmal voran, ohne die Möglichkeit zu haben, den Energiebedarf aus intermittierenden Energiequellen wie Solarzellen und Windenergie zu speichern, und auch ohne dass ein konkreter Plan bezüglich des großen Rohstoff- und Flächenbedarfs von Solar- und Windenergie besteht, wenn diese tatsächlich die gesamte Energieversorgung liefern sollen (viele denken, man sie schon nahe am Ziel, wenn an sonnigen und windigen Tagen der Strom von Solar- und Windenergie kommt, aber wenn es dann in Zukunft einmal die Speichermöglichkeit gibt, müssen ja dann auch diese Speicher gefüllt werden, und es geht ja nicht nur um den aktuellen Strombedarf, sondern z.B. auch um zukünftige Elektroautos, jetzt noch mit fossilen Brennstoffen betriebene Heizungen und Teile der Industrie).

Das Resultat dieser wirren Politik ist dann, dass man stark von fossilen Brennstoffen abhängig ist.

Wenn das Ziel des Klimaschutzes ernst genommen wird, lässt sich eine solche Energiepolitik nicht rechtfertigen.

Eine rationale Energiepolitik hätte darin bestanden, dass man an der Kernenergie, die ja, wie einige zu vergessen scheinen, keine Treibhausgase emittiert, auf jeden Fall festgehalten hätte und einen Plan aufgestellt hätte, wie man sofort von der Kohle und möglichst bald von Öl und Erdgas wegkommt. Ob das durch einen weiteren Ausbau der Kernenergie oder durch mehr Solar- und Windenergie geschehen soll, könnte man ja diskutieren.

Aber zuerst einmal eine wichtige, grundlastfähige Form der CO2-emissionsfreien Energiegewinnung abzuschalten, sich von fossilen Brennstoffen abhängig zu machen und zu behaupten, das sei gut, weil es angeblich für den Ausbau anderer CO2-emissionsfreier Energien helfe, ist völlig irrwitzig, und sicher nicht ökologisch sinnvoll.