Wenn die Taliban die Gebiete wirklich kontrollieren würden, dann würden die Amis einmal dort kurz vorbeischauen und die Taliban plattmachen.
Nein, die Taliban bewegen sich kriegstechnisch auf dem Niveau von Terroristen und noch unterhalb einer Guerilla-Armee. D.h. die können im ländlichen Raum relativ sicher operieren, also Überfälle und Bestrafungsaktionen durchführen, dort als Richter agieren und die lokale Bevölkerng zur Kooperation erpressen.
Wen die lokale Bevölkerung unterstützt, hängt davon wer ihr gerade die Waffe vor die Nase hält.
D.h. wenn man den Taliban diese Gebiete zusprechen würde und dann die Gebiete wirklich beherrschen müßten, hätten die selber schnell ein Riesenproblem mit Aufständischen und Terroristen.
Letzere zeigte sich mit dem Standort zunehmend unzufrieden und kritisierte unter anderem, dass die Führung des Emirats zu talibanfreundlich sei
Das ist das eigentliche Elend bei diesen ganzen Konflikten.
Die Taliban haben ihre Geldgeber, die sich vom Wohlwollen, der Prosperität und den Wünschen der lokalen Bevölkerung völlig entkoppeln.
Auch der IS hatte ähnlich funktioniert. Da gab es Soldaten, die richtig Sold und auch "Versicherungsleistungen", wie die Unterstützung der Angehörigen, erhielten.
Ein Job mit Aufstiegschancen. Die Familie und Lebenumfeld weit, weit weg.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow äußerte sich dazu heute bei der Eröffnung der Konferenz nicht und meinte stattdessen, Fortschritte im Friedensprozess könnten nur die Afghanen selbst machen.
Das war schon immer so. Genauso sicher ist es aber auch, dass es dort keinen Frieden geben wird.
Da ist eine frühmittelalterliche Kultur an die "Massenvernichtungswaffen des kleinen Mannes" gekommen und wird sich auch noch in 20 Jahren gegenseitig die Schädel einschlagen. Weil die Waffen Macht und Einfluss mit schaffen, aber keinerlei Entwicklung ermöglichen.