meckerpott schrieb am 18.03.2021 17:25:
Wie das? Die kürzeste Distanz zwischen Afghanistan und Russland sind gut 1400 km - und dann ist man im Kaukasus, den man auch "zu Fuß" von der Türkei aus erreichen würde.
Ende der 70er und in den 80ern ging es den USA zu einem großen Teil darum, aber damals hauptsächlich, den afghanischen Sozialisten und Kommunisten die Tour zu vermasseln Die Sowjetunion grenzte direkt an Afghanistan.
Schon kurz nach der direkten "Intervention" (Angriff) in Afghanistan 2001, nutzte die USA das Argument Al-Kaida-Bekämpfung für den Angriff auf Irak. 2014 formierte die USA die Anti-IS-Koalition, um im Irak den IS tatkräftig zu bekämpfen und in Syrien Militärbasen zu errichten. Die werden heute dazu genutzt, die syrische Regierung illegal von den Ölquelle fern zu halten.
Die USA nutzen ihre Eskalations-Dominanz, um Unruhe zu stiften, die dann je nach örtlicher Lage zu neuen Überfällen, Einmärschen und Besatzungen genutzt werden, oder wenn den USA das gestiftete Chaos genügt, das Land örtlichen und regionalen Warlords zu überlassen.
Wenn, dann dient es dazu, Iran in die Zange zu nehmen.
Bei den zahlreichen Kriegen, die die USA die letzten Jahrzehnte angestiftet, geführt hat und führt, kann man kaum davon sprechen, dass es ein Land als Hauptziel gibt. Das Hauptziel ist, Krieg, Chaos und Elend zu nutzen, um die US-Vormachtstellung zu halten.
Afghanistan strahlt wegen der spaltenden Grenzziehungen seit jeher stark nach Pakistan. Durch den Dauerkrieg hat sich auch in Pakistan eine von Geheimdiensten und Militär dominierte Kriegs-/Korruptions-Wirtschaft etabliert, die seit Jahren wiederum stark nach Indien einstrahlt und dort zur Spaltung der Hindus und Muslime führt.
Man kann annehmen, dass es auch bei den Muslimen in Uigurien zu Radikaliersierungen durch den nahegelegenen Dauerkrieg kam. Das führte dazu, dass die chinesische Regierung De-Radikalisierungsprogramme starten musste (Verurteilungen wegen Mitgliedschaft in radikalen Vereinigungen und kommunistentypisch Schulungen), was dann vom Westen wieder in China-Bashing umgemünzt wurde, indem die Maßnahmen und Zahlen maßlos übertrieben wurden.
Da es den USA nicht auf Frieden und Prosperität in diesen Ländern ankommt und sie die weltweite Medienführerschaft haben, können sie jeden Krieg und jede ihrer Unruhestiftungen und deren Folgen wieder für US-Propaganda-Vorteile ummünzen.
Man sieht auch, dass wenn bspw. in kriegsgeprägten Ländern wie Tschetschenien Journalisten umgebracht werden, das dann wieder Russland zur Last gelegt wird. Hybride Einkreisung Russlands, Chinas, Irans und aller anderen Länder, die auf der US-Abschussliste stehen, ist selbstverständlich immer Programm.
Die Tschetschenen und Uiguren führen dann auch wieder Krieg in Syrien und dort stehen sie direkt russischen Soldaten gegenüber.
Wer mit 1400 Kilometer argumentiert, ist gedanklich evtl. zu sehr in Bildern wie Fußmärschen zu Napoleons Zeiten gefangen - und selbst der zog von Paris nach Moskau. Das sind Luftlinie rund 2.500 Kilometer.
Die US-imperiale Medien-, Wirtschafts- und Militärkriegsführung ist spätestens seit der Zeit der Flugzeugträger und grundsätzlich seit der Auflösung der UDSSR global. Die USA führte bis zur Trump-Regierung jährlich wenigsten ein Großmanöver vor nordkoreanischen Grenzen und Küsten durch.
Gleiches wird jetzt wieder in Europa etabliert.